obere Querlenker ausbauen beim A6 4f
#1
Liebe Cabrio-Gemeinde,

vielleicht gibt's ja unter Euch auch den einen oder anderen, der neben dem Cab einen A6 4f als Alltagfahrzeug fährt.
Bei meinem sind jetzt die inneren Buchsen der vorderen, oberen Querlenker hin - der TÜV hat mich nicht durchgelassen (175.000 km, BJ 2006). Wohl ein typisches Problem.
Der Austausch der Lager/Buchsen sollte eigentlich kein Problem sein, wenn da nicht die blöde Schraube wäre, die außen die beiden Querlenker im Radlagergehäuse (so heißt das wohl, obwohl das Radlager natürlich viel weiter unten sitzt) hält. Die gammelt wohl so dermaßen fest, dass man sie nicht gut heraus bekommt.
Hat das schon mal jemand von Euch gemacht? Und wenn ja, wie?

Vielen Dank und viele Grüße
Axel

P.S. Ja, in den auf den Autotyp passenden Foren habe ich schon viel gelesen, aber ich dachte, ich frage hier einmal, weil mir Eure Einschätzung sehr viel wert ist! Deshalb aber unter "Über Gott und die Welt"
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#2
Servus

ja ja die berühmt berüchtigte Schraube am oberen Lenker - ich hab mit dem Teil die besten Erfahrungen gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=ZlfbuRYFIYc

Das Teil gehört nicht zum Standardwerkzeug für VW/Audi Händler, ich kenne jedoch freie Werkstätten, die das Teil (oder so ähnliche) haben.

Leider hat die besch.... Schraube den Teufel gesehen.... das absolute Geheimrezept hab ich leider auch nicht. Aber wie gesagt, vielleicht hast du eine freie Werkstatt oder auch eine VW/Audi Werkstatt in der Nähe, die das Spezialwerkzeug zum Ausbau hat. Sonst bleibt nur der teure Austausch des gesamten Federbeins übrig....

Ansonsten kannst in Eigenregie nur probieren, mit ordentlich gescheiten Rostlöser die Schraube zu lösen...

Viele Grüße
der Charly
„ Wir bauen Autos die keiner braucht, aber jeder haben will“ Zitat von Ferry Porsche
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#3
Hallo Charly,

vielen Dank! Das Teil kannte ich noch nicht. Puh, ich dachte, ich komme ums Ausbohren herum :-o

Ich werde wohl erstmal versuchen, den Schraubenkopf abzureißen (das passiert wohl fast von selbst) und die Schraube durch weiteres Hineindrehen der Mutter durchzuziehen - notfalls muss ich das Gewinde nachschneiden, um weiter drehen zu können. Mal sehen, ob das geht.
Wenn nicht, kann "Dein" Werkzeug danach noch zum Einsatz kommen...

Viele Grüße
Axel
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#4
Servus

wie gesagt, "tränk" die Stelle mal richtig mit Rostlöser - das Problem ist, das die Schraube im Alulenker eine "formschlüssige" Verbindung eingeht - mit den bekannten Folgen.

Ich würde dann versuchen, am Schraubenkopf die Schraube zu bewegen und zu versuchen, ob du sie im oberen Gehäuse drehen und nach links/rechts bewegen kannst. Auf keinen Fall (Alu) kannst du hier Wärme (Schweißbrenner oder auch "Linde-Schlüssel" genannt) einsetzen.

Kopf hoch das wird schon, und das Ausbohren mit dem Werkzeug ist auch nicht sooooo schlimm

Liebe Grüße
der Charly
„ Wir bauen Autos die keiner braucht, aber jeder haben will“ Zitat von Ferry Porsche
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#5
(21.11.2017, 16:27)charly74 schrieb: ... Auf keinen Fall (Alu) kannst du hier Wärme (Schweißbrenner oder auch "Linde-Schlüssel" genannt) einsetzen.

Hallo Axel,

dass sich der Einsatz von offener Flamme an Fahrwerksteilen von selbst verbietet, sollte selbstverständlich sein.

Aber grundsätzlich den Einsatz von Wärme auszuschließen, ist m.M.n. über das "Ziel hinausgeschossen".

Man sollte sich hier schon die unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften (hier Längenausdehnungskoeffizient) zu Nutze machen.
Aluminium dehnt sich bei Erwärmung ca. doppelt so viel aus wie Stahl.

Durch sorgfältigen und gezielten Einsatz der Wärme z.B. mittels eines Heißluftföns lockert man die "formschlüssige" Verbindung und verschafft gleichzeitig dem Rostlöser die notwendigen my zum Eindringen und wirken.

Dazu die nötige Geduld - dann klappt's schon.
Viel Erfolg.


Gruß
Peter
Was stört es die deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr reibt?  Ich lach mich wech
Mein PN-Speicher ist voll. Bei Fragen oder Hinweisen bitte eine Email schreiben.
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#6
Hallo lieber Peter...

Ich habe mich zu deinen Postes lange zurück gehalten aber deine belehrende Art geht spätestens hier zu weit.
Im Gegensatz zu dir habe ich schon diverse solche Radlagergehäuse gerettet.
Die Schraube verschweißt sich durch elektrochemische Korrosion regelrecht mit dem Alu. Da kriegst du keinen Rostlöser dazwischen. Und mit dem unterschiedlichen Wärmefluß an diesem Material musst du zu Ende denken.
Das Alu dehnt sich schnell aus, das heißt aber auch das es schnell wieder kalt wird. Ergo irgendwann ist die Schraube warm und hält die Wärme und das Alu witd wieder kühl. Das bedeutet das die Schraube mehr klemmt als je zuvor.
Für den TE gibt es folgende Möglichkeiten:
Variante 1(Vom Audihändler empfohlen und auch angewandt) Das Radlagergehäuse ausbauen und die Querlenker vom Lagerbock abschrauben, ausschwenken und nur die Buchsen in den Querlenkern umpressen.
Variante 2: Die Schraube mittels dem Gewinde rausziehen. Dazu durch den Schlitz auf der Schraubenkopfseite die Schraube mittels 1mm Trennscheibe durchtrennen. Danach Ratsche drauf, durchdrehen und raus das Stück.
Variante 3: Das ist richtig arbeit. Wenn das Gewinde vorne abschert kannst du in dem vorderen Schlitz auch noch mit der Trennscheibe reingehen und dort die Schraube freischneiden. Danach von hinten mit einem Dorn das mittlere Schraubenteil wieder bis in den Schlitz treiben und wieder freischneiden. Das dauert aber funktioniert.
Ein paar Allgemeine Tips hab ich auch noch. Halte dich nicht so lange mit dem Ausschlagen der Schraube auf. Damit stauchst du die Schraube in den Schlitzen nur und verspielst jede Chance die Schraube irgendwie zu ziehen. Wenn du die Schraube von der Kopfseite schlägst passe auf das vordere Klemmstück auf das musst du arretieren sonst kann es dir wegbrechen.
Bei Fragen gerne eine PN an mich!
Und bevor der Peter wieder alles kleinredet...
Ich habe schon an 5 Gehäusen geübt bevor ich dann meine eigenen gemacht habe... Ich denke ich weiß wovon ich rede...

Viele Grüße aus Sachsem
Micha
Ab sofort auch VCDS mit neuster Version HEX-CAN-USB mit Most Ringbruchdiagnose im Großraum 02977 Hoyerswerda / Ostsachsen verfügbar.

Dann machd doch eiern Dregg alleene... (König Friedrich August III. von Sachsen bei seiner Abdankung 1918)

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#7
Hallo zusammen,
vielen Dank euch beiden! ...und nicht streiten :-o

Die besagte Schraube einfach drin zu lassen und die Querlenker irgendwie nach vorne zu schwenken habe ich auch schon überlegt - so wie Du es in Variante 1 beschreibst. Allerdings ist mir nicht ganz klar, was sich alles hinter "das Radlagergehäuse ausbauen" verbirgt.
Reicht es, oben den Luftfederdämpfer (hab' das Luftfahrwerk) zu lösen und dann alles nach unten sacken zu lassen, oder müssen Achse und untere Querlenker, Koppelstange etc. gelöst werden?

Viele Grüße
Axel
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#8
(21.11.2017, 22:29)AxelD7 schrieb: ... und nicht streiten :-o

Hallo Axel,

keine Angst. Für mich ist ein sachlicher Austausch von Fakten und Argumenten kein Streit. Vielmehr sehe ich darin meist einen Gewinn - für beide Seiten!
Zwinker

[OFF TOPIC]

(21.11.2017, 19:58)Micha@HY schrieb: .... Ich habe mich zu deinen Postes lange zurück gehalten aber deine belehrende Art geht spätestens hier zu weit ...

Lieber Michael,

ich habe und hatte niemals die Absicht, irgend Jemanden zu belehren!
Mag sein, dass meine ausführliche Art der Beiträge von dem einen oder anderen so empfunden wird, dient aber lediglich dazu, meine Darstellungen nachvollziehbar zu begründen.
Antworten anderer Forennutzer zeigen, dass diese Art durchaus auch geschätzt wird.
Das kann und darf jeder für sich selbst entscheiden, ob und wie er meine Beiträge für sich nutzt.
Wenn er anderer Meinung ist, kann er es jederzeit - aber bitte sachlich und nachvollziehbar - hier äussern und ich bin der Allerletzte, der das ignoriert und auf seinem "Recht" besteht.
Und sollte ich tatsächlich falsch gelegen haben, wirst Du das hier immer nachlesen können!

Zitat:Im Gegensatz zu dir habe ich schon diverse solche Radlagergehäuse gerettet.

Woher nimmst Du die Kenntnis, was ich schon gemacht habe oder nicht?

Zitat:Die Schraube verschweißt sich durch elektrochemische Korrosion regelrecht mit dem Alu

Muss ich Dir erklären, was eine SCHWEISSVERBINDUNG ist?
Hättest Du mit dieser Aussage Recht, würde auch keine Deiner dargestellten Varianten zum Erfolg führen.
Wenn man die durch Korossion enstandene Verbindung mit einem Fügeverfahren vergleichen will, dann würde ich allenfalls von einer "Klebeverbindung" sprechen wollen. Und die lässt sich jederzeit durch entsprechende Kräfte trennen. Das ist (physikalisch) auch das, was Du in Deinen Varianten beschreibst.

Zitat:mit dem unterschiedlichen Wärmefluß an diesem Material musst du zu Ende denken.

Ich habe an keiner Stelle von "unterschiedlichem Wärmefluß" gesprochen, sondern von unterschiedlichen Längenausdehnungskoeffizienten.
Der unterschiedliche Wärmefluß ist hier sogar von Vorteil.

Zitat:Das Alu dehnt sich schnell aus

Richtig! Schneller als die Stahlschraube. Und dehnt sich dabei doppelt so stark aus wie die Stahlschraube, selbst wenn die die gleiche Temperatur hätte wie das Alu.
Dadurch werden dann die Kräfte an der Verbindungsstelle so groß, das die "Klebestelle" aufreisst.
Das ist Physik - daran werden wir Beide nichts ändern  Zwinker

Zitat:Ergo irgendwann ist die Schraube warm und hält die Wärme und das Alu witd wieder kühl. Das bedeutet das die Schraube mehr klemmt als je zuvor.

Richtig - aber nur so lange, wie ein entsprechender Temperaturunterschied zwischen beiden Materialien besteht. Nach dem Abkühlen ist wieder alles wie vorher - mit dem Unterschied, dass die "Klebeverbindung" aufgerissen ist und - wie oben beschrieben - den nötigen Raum für das Eindringen des Rostlösers bietet (Stichwort "Kapillarwirkung").
Der Rostlöser verringert die Reibung ... usw.
Auch alles Physik  Zwinker

Zitat:Und bevor der Peter wieder alles kleinredet...

Niemals meine Absicht ....

Zitat:Ich habe schon an 5 Gehäusen geübt bevor ich dann meine eigenen gemacht habe...

"Viele Wege führen nach Rom", drei hast Du ja hier selbst dargestellt. Und - Versuch macht kluch  Zwinker
Wie oft hast Du es mit einer gezielten Wärmebehandlung versucht?

Zitat:Ich denke ich weiß wovon ich rede...
Das denke ich nicht nur von mir, das weiß ich auch ....  Zwinker

Schönen Abend
Peter

P.S.:
Sollten meine Beiträge für Dich "unerträglich" sein: Es gibt eine "Ignore-Funktion"  Zwinker

Die werde ich aber mit Sicherheit (vermutlich) nie nutzen, denn ich stehe auf dem Standpunkt, dass man auch aus gegensätzlichen Auffassungen lernen kann
Ich zumindest kann das.
[Ende OFF TOPIC]
Was stört es die deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr reibt?  Ich lach mich wech
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#9
Hallo Alex.

Ich habe auch das Luftfahrwerk. Dieses musst du natürlich bei solchen Aktionen mittels VCDS entlüften.
Alternativ geht es auch die Luftleitung abzuschrauben und das Auto mittels Eigengewicht absacken zu lassen.
Aber spätestens zum Regellage anlernen brauchst du dann VCDS.
Um die Querlenkerbuchsen zu pressen musst du wenigstens den Stabbi inkl. Koppelstangen abbauen (dazu muss aber die Gesamte Achse angehoben werden). Schraube auch die Geber fürs AAS ab sonst machst du die kaputt.
Das Federbein ist auf der Oberseite des Lagerbockes mit 4 Schrauben mit diesem verschraubt. Das heißt du musst die Schrauben des Lagerbockes aus dem Motorraum heraus lösen. (Dazu der Tip diese Schrauben bei belastetem Federbein zu machen denn wenn die Schrauben bissl schräge Last kriegen fressen die).
Brauchst auch keine Angst haben das der Lagerbock samt Federbein herunterfällt denn dieser ist an einem kleinen Stift mittel Sicherungsring(diesen musst du abpopeln und brauchst Ihn laut Audi auch nicht mehr einbauen).
Wenn das alles erledigt ist kannst du den Lagerbock runterdrücken und die besagten Schrauben lösen und den Luftdämpfer entnehmen.
Ich hatte damals das komplette Radlagergehäuse ausgebaut weil ich eh alle Lenker getauscht habe.
Dazu muss die gesamte Bremse runter. ATW raus. Untere Lenker vom Hilfsrahmen ab und dann die gesamte Einheit (RLGehäuse, Lagerbock, Federbein und obere und untere Querlenker) raus und auf der Werkbank weiter.
Würde ich auch jederzeit wieder so machen.

Wie schon gesagt... Bei Fragen auch gerne via PN.

Mfg
Micha
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#10
....warum müssen nur manche Vögel alle Themen vollspammen?
Na egal,

Hallo AxelD7 man kann das Federbein im Dom lösen und soweit verdrehen, dass man an die Schrauben der Buchsen ran kommt.
Wenn du ein passenden Abzieher für die Buchsen hast, kann man die auch direkt am Fahrzeug wechseln.
Ob das Sinn macht, weiß ich nicht, denn die Kugelkopfe am anderen Ende bleiben ja die alten, darum tendeiere ich immer zum wechsel der gesammten Querlenker.

Wenn der Wechsel planbar ist, halte ich die berüchtigte Schraube über 4-6 Wochen vorher immer nass (Rostlöser).
Mutter lösen, und den Schraubenkopf mit Schlagschrauber bearbeiten (lass den ruihg 5Min hämmern), Schraubenkopf mit Ratsche drehen (wenn er nun abreißt Un )
Mutter anziehen, damit der Schraubenrest durchgezogen wird. Kannst auch den Heißluftfön zur Hand nehmen und das Alu warm machen (geht aber nur einmal, wie von Micha gesagt, wenn die Schraube zu warm wird musst du ne gute Zeit warten)

Auf diese Art hab ich bis jetzt alles auf bekommen.

LG
Cabrio ,A4,A3,Viano


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