Das Phänomen der Linkspurblockierer
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Moin sagen!

Diese Art von Autismus im Straßenverkehr ist auch mir nicht neu...wie Daffi eben beschrieben hat, ist Niedersachsen aufgrund seiner Lage prädestiniert für Mittelspurfahrer - liegen A7 und A1 es doch genau auf den Achsen, die den maximalen Verkehr hervorrufen..ich erspar' mir mal die Einzelheiten...was in der Praxis leider dazu führt, dass viele Autofahrer, die nur "durch" wollen, oft auf die mittlere Spur ausweichen. Allerdings müssen wir wohl damit leben, dass das nicht nur so ist, sondern, dass es auch noch schlimmer wird.

Ich hab' in den vergangenen fünf Jahren insgesamt fast 150.000 Kilometer auf Deutschlands (speziell Niedersachsens) Autobahnen verbracht und mir ist da Folgendes zu diesem Thema aufgefallen:

- Diejenigen, die es am meisten ärgert, dass es Autofahrer gibt, die zu selten die rechte Spur nutzen, sind Personen, die oft und regelmäßig die Autobahn nutzen (Berufspendler mit längeren Strecken und Stadtautobahnnutzer) und auf ihre Art daher "bewusste" Autofahrer sind, die ein Ziel erreichen wollen und durch "Schleicher" aller Art behindert werden. Wenn ich mich nicht sehr täusche, dürfte der Personenkreis im Alter von Zwanzig bis Fünfzig anzusiedeln sein. Das Ableisten des Führerscheins ist noch nicht soo lange her und wurde zu einer Zeit gemacht, in der der Verkehr bereits zugenommen hatte.

- Diejenigen, die andere Autofahrer mit dauerhaftem Mittelspur- und Linksfahren ärgern, sind keine jungen Menschen, sondern oftmals der Personenkreis der Vierzig- bis Siebzigjährigen. Entweder sind es Personen, die seit langer Zeit Auto fahren und routiniert ihre Kilometer fressen (Vertreter, Messebesucher) oder Personen, die die Autobahn nutzen, um eine lange Strecke schnell zurückzulegen (Urlaubsfahrten, Verwandtenbesuche). Deren Führerschein ist meist noch grau und wurde bestanden, als es noch Käfer zu kaufen gab und die Autobahnen noch zweispurig waren. Dieser Personenkreis (meine Theorie) reißt seine Kilometer einfach nur ab und hofft, heil anzukommen.

Meinen Führerschein hab' ich 1989 gemacht. In Bremens Innenstadt, auf Bremens Stadtautobahn und mit einer Überlandfahrt nach Holland. Alleine schon seit diesem Zeitpunkt ist die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn erheblich gestiegen. Konnte man seinerzeit mit 140 Km/h locker mitschwimmen, muss man heute oft mit 160 Sachen rechts bleiben...und das bei gestiegenem Verkehrsaufkommen...ich selbst kriege das umgesetzt, denk' ich - weil ich damit aufgewachsen bin.

Aber die anderen Autofahrer? Die Älteren?

Da, meine ich, liegt der Hase im Pfeffer...wenn man aufgrund mangelnder Fahrerfahrung nicht mehr mit der Autobahn klarkommt oder einfach nur an sein Ziel will, wird man wohl so wie oben beschrieben. Und dieser Personenkreis wird täglich mehr...wir werden alle älter...der Verkehr nimmt zu...irgendwann werden wir selbst zu den Schleichern gehören, weil wir mit 140 Sachen nicht mehr rechts rüberfahren, in der Angst, nicht wieder auf die mittlere Spur zu kommen, weil wir zu langsam sind.

Also, ob rechts vorbei oder (wie ich das immer gern mache) mit Schwung (und zwei offenen Augen in alle Richtungen) von rechts nach ganz links und vor dem Mittelspurfahrer wieder ganz rechts rüber, ändern werden wir die Jungs wohl nicht...auch nicht mit 'nem Tempolimit.

Schönen Gruß aus Hang Over!

DCooln KryptCooln
Audi 300, Bj. 1965, 15'' Stahlfelgen, sonst alles original, hier mit Hardtop...pssst, vielleicht merkt's ja keiner!
[Bild: IMG_8757a.JPG]
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Das Phänomen der Linkspurblockierer - von semu - 20.03.2008, 18:06
RE: Das Phänomen der Linkspurblockierer - von Don Krypton - 21.03.2008, 11:03



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