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19.10.2024, 20:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.10.2024, 20:46 von JonaW.)
Hallo zusammen,
ich möchte mal eure Meinung über mein Cabrio hören.
Vor wenigen Monaten habe ich mir ein schönes '92er Cabriolet als Sommerauto zugelegt.
Jetzt bin ich nicht ganz sicher, ob es als Basis für mein Vorhaben taugt. Vorhaben? Naja, was wir halt so machen: pflegen, putzen, lieb haben, dezent umbauen...
Hier ein kleiner Eindruck des Autos:
Die Ausstattung ist gut:
Kilometerstand: ca. 170'000, nachvollziehbar.
Motor und Getriebe laufen einwandfrei.
Das H-Kennzeichen hat er auch.
Der optische Zustand ist innen und außen gut.
Rückleuchtenband gut, Verdeck gut.
So weit, so gut? Leider nein.
Ich habe das Auto mit dem Wissen gekauft, dass der rechte Kotflügel ersetzt wurde und die rechte Fahrzeugseite lackiert wurde. Ich dachte an einen Blechschaden, ok.
Zuhause angekommen habe ich gemerkt, dass das rechte Vorderrad zu weit hinten steht.
Nach einigem Messen und hin und her hat sich dann herausgestellt, dass der Aggregateträger der Vorderachse verzogen war. Nach einem Telefonat mit dem Erstbesitzer konnte ich erfahren, dass das Cabriolet vor 18 Jahren mit einem Motorrad zusammengestoßen ist.
Also einen neuen Aggregateträger mit neuen Querlenkern eingebaut, Achsvermessung durchgeführt, und jetzt passt der Radstand wieder.
Was bleibt jetzt noch von dem Unfall?
- Das Loch im Längsträger für die Befestigung des Aggregateträgers HR ist zum Langloch geworden, da hier vermutlich einmal die Schraube anstand. Auch schön zu sehen: Zwei Abdrücke der Buchse.
- Die Spritzwand im Bereich hinter dem rechten Kotflügel hat einige kleine Dellen.
- Die vordere Stoßstange ist schlecht geflickt und die Befestigung vermurkst.
- Das Rücklenkverhalten bei Vollanschlag ist noch etwas komisch. Ich würde die Radlagergehäuse und Federbeinrohre auch noch ersetzen, damit alle Bauteile der Vorderachse neu sind.
Jetzt zu meiner Frage:
Wie seht ihr dieses Cabrio? Es ist ein instandgesetzter Unfallschaden, es ist 32 Jahre alt, es ist - vom Unfall abgesehen - genau das, was ich suchte.
Weitermachen oder Abbruch?
Gruß,
Jona
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Hallo Jona,
meine Meinung: das ist ein Auto und kein Kunstwerk hinter Plexiglas. Unfälle passieren leider. Der Wagen ist seit dem Unfall 18 Jahre weiter bewegt worden, scheint also kein Weltuntergang zu sein. Es wird kaum einen Wagen in dem Alter geben, an dem nicht irgendetwas ist. Stoßstangen kann man austauschen, ein paar Dellen an der Spritzwand sieht kein Mensch. Freu dich darauf, im nächsten Sommer das Verdeck runter zu klappen und den Fahrtwind zu spüren.
Grüße
Felix
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Hallo Jona,
hatte das gleiche Problem, neue Stoßstangenhalterung, einige Löcher etwas erweitert,
einige Schweißpunkte gesetzt das alles an Ort und Stelle bleibt, alles sauber ausgerichtet,
das einzige Problem ist, das man es nicht ganz aus dem Kopf bekommt.
Wie Felix schon sagte, freue Dich auf das Auto und genieße die Zeit damit.
Gruss Uwe
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Hallo Jona,
sieh es doch mal so: solange das Auto geradeaus fährt und im Schnee keine vier Spuren zu sehen sind, ist alles in Ordnung.
Kleiner Tipp: die montierte Stoßstange ist nicht original, diese war in den ersten Baujahren den Sechszylindern vorbehalten.
Grüße von der Ems,
Andreas
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Gar keine Frage.
Weitermachen!
Adios
Michael
Immer wieder ein Stückchen weiter Richtung Originalität.
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Servus Jona
also da hab ich nach 32 Jahren schon sehr, sehr viel schlimmeres gesehen...
Die beiden Bleche im Bereich Radhaus rechts kann dir ein Spengler wieder in Form bringen - dann eine Teillackierung und gut ist es.
Stoßfänger vorne für 6 Zylinder gibts auch noch - Stimmt; wie Andreas sagt wurde der Stoßfänger (vielleicht sogar im Rahmen der Unfallinstandsetzung) gegen den 6 Zylinder getauscht.
Mei beim Fahrwerk: das das Auto mit der Konzeption nie so perfekt lenkt und auf der Straße liegt wie ein heutiger Flitzer darf dir klar sein. Würde mich aber auch nicht stören
Wenn die Vermessung und der Rest passt: auf alle Fälle weitermachen und dran denken: ein vielleicht besseres Auto kann unter dem Blech noch viel schlechter aussehen...
Morgendliche Grüße
der Charly
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22.10.2024, 14:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.10.2024, 14:01 von JonaW.
Bearbeitungsgrund: Tippfehler
)
Hallo,
danke für eure ermutigenden Antworten!
Ich bin bei meinen Oldtimern sehr perfektionistisch und ein Unfaller ist eigentlich genau das, was ich nicht wollte.
Aber ihr habt schon recht, erstmal etwas besseres finden für einen vierstelligen Betrag...
Und am Ende fährt er auch nicht schlechter, wenn alles passt.
F0264 schrieb:Der Wagen ist seit dem Unfall 18 Jahre weiter bewegt worden, scheint also kein Weltuntergang zu sein.
Das stimmt, wenn auch er beim Zweitbesitzer (ich bin jetzt der dritte) in diesen 18 Jahren nur ca. 30'000km bewegt wurde.
Don63 schrieb:das einzige Problem ist, das man es nicht ganz aus dem Kopf bekommt.
Das ist eben genau das Problem.
Zum Thema Achsgeometrie, Achsvermessung:
Ich habe ja das Glück, das bei meiner Arbeit selbst durchführen zu können. Hier das Achsmessprotokoll nach dem Ersatz des Aggregateträgers:
Wie ihr seht, ist einzig der Nachlauf rechts noch leicht aus der Toleranz.
Was ich mit der Lenkung meine: Ich hatte zunächst einmal nur Querlenker und Traggelenke ersetzt. Danach - ohne Achsvermessung - fiel mir auf, dass das Lenkrad wie in den Lenkanschlag "hineinfällt", also die Rückstellkräfte nicht passen. Klar, der Sturz war ja zu diesem Zeitpunkt noch völlig verstellt. Aber auch jetzt mit neuem Aggregateträger und korrekt eingestellter Spur und Sturz fällt dieses Lenkverhalten noch ein wenig auf.
Ich habe jetzt schon zwei Radlagergehäuse und zwei Federbeinrohre liegen, die werden demnächst noch gestrahlt und lackiert und kommen im Frühling dann noch rein. Dann ist die ganze Vorderachse neu / aufgearbeitet. Auch an den Aggregateträger muss ich nochmal ran, denn bei dem Altlagerbestand von 2005 von Audi Tradition sind die Gummibuchsen porös. War mir natürlich zum Testen egal, ich musste ja zu diesem Zeitpunkt wissen, ob der neue Träger überhaupt passt, sprich, ob die Karosse verzogen ist.
Thema Stoßstange:
Konnte man die V6/S2-Stoßstange, die jetzt bei mir montiert ist, vom Werk aus bestellen?
Denn auf den Haltenasen für den Unterfahrschutz ist 1991 als Produktionsdatum eingeprägt. Oder haben das alle? Auch die Tatsache, dass die Stange mit Scheibenkleber rechts geflickt wurde, würde dafür sprechen, dass sie beim Unfall schon montiert war.
Jedenfalls habe ich schon eine originale "4/5-Zylinder"-Stoßstange hier liegen, die noch lackiert werden muss. Die soll dann erstmal dran, auch wenn die Optik von der V6 Stange natürlich gut ist. Die V6-Stange ist schon rettbar, aber man müsste großflächig Material im Bereich der rechten Befestigung wegschneiden, und dann fehlt mir ein Ersatz. Da müsste man irgendwas basteln mit 3D-Druck, aber da fehlen mir leider die Möglichkeiten...
charly74 schrieb:Die beiden Bleche im Bereich Radhaus rechts kann dir ein Spengler wieder in Form bringen - dann eine Teillackierung und gut ist es.
Die würde ich wohl tatsächlich mal so lassen, man sieht davon nichts, wenn Kotflügel und Scheinwerfer montiert sind. Formt man hier um, wird nur der Rostschutz weiter verschlechtert. An der Spritzwand da wohl lieber ein bisschen konservieren und so lassen. Wobei das Auto sowieso keinen Winter und nur wenig Regen sehen wird.
Gruß,
Jona
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Servus, ich nochmals
hier fällt mir ein Spruch bzw. Aussage meines Ex-Chefs ein:
"do kratz ma uns erst, wenns juckt" = also: da machen wir erst was beim Eintritt eines akuten Handlungsbedarfes
Klar hast du den Umstand immer im Kopf, wenn du aber im Sommer erst mal das Dach offen hast und fährst, glaub ich ist das ganz schnell vergessen. Und wie du schon selber schreibst: was besseres zu finden. Das Auto ist einfach 32 Jahre auf der Straße gefahren und nicht nur in der Garage gestanden, da kann halt mal was passieren.
Zu den Werten der Achsvermessung: Wie ich schon geschrieben habe, darfst und kannst du nicht das Cabriolet mit Entwicklungsstand der 80er Jahre mit was neuem vergleichen. Für mich der "krasseste" Umstieg war damals vom Audi B4 auf den B5 mit der Mehrlenkervorderachse = das war wirklich ein Unterschied zwischen Tag und Nacht!
Bei meinem Coupe sind PU-Buchsen verbaut und der ist auch anders eingestellt (Sturz).
PU würde ich beim Cabriolet (meine Meinung!) nicht machen, da das Auto weicher ist und du dann der Karosserie mehr zumutest.
Beim Stoßfänger kann es auch sein, das der Erstbesitzer die gleich beim Neuwagen umbauen ließ - nicht lachen, was ich in meiner Lehrzeit an neuen Fahrzeugen "verbessert" habe..
Beispiele: VW T3 TD Syncro - der bekam als Neufahrzeug gleich einen sauberen Frontölkühler, da die Dinger thermisch eh an der oberen Kante waren. Auch hab ich mehrere Golf II auf die damals größeren Stoßfänger des GL umgebaut. Na ja und mein A6 Allroad bekam damals auch nach einem Frontschaden eine komplett lackierte Stoßstange, die es so nur als Sonderwunsch ab Werk gab.
Du siehst, je länger was läuft umso mehr Möglichkeiten gibt es = aber das Auto muß Dir gefallen und so ein bisschen gehören die Stories ja auch dazu...
Abendliche Grüße
der Charly
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Guten Morgen, Hast du einmal ein Foto der Vorderräder wo man die Position im Radkasten genau sehen kann? Quasi den Bezug des Reifens zum Kotflügel. Das von der Fahrerseite und von der Beifahrerseite. Komisch ist das der Nachlauf quasi beidseitig nicht passt im Meßprotokoll. Ich habe beim meinem Cabrio etwas ähnliches gehabt.
Grüße
SNo
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Hallo,
ja, da hast du Recht, Charly!
@snolting:
Hier findest du einen Vergleich vor dem Ersatz des Aggregateträgers.
Da war der Nachlauf tatsächlich beidseitig aus der Toleranz, in entgegengesetzte Richtungen. Die Werte stehen auch im Thread.
Und hier ist ein Vergleich der Radstände nach dem Ersatz der Achse (das Foto ist nicht so toll, da aus einem Video herausgenommen).
Jetzt ist der Nachlauf nur noch rechts leicht aus der Toleranz (siehe Messprotokoll oben).
Mit der alten, verzogenen Achse habe ich rechts zwischen Rad und Schweller zwei Finger stecken können, links drei.
Jetzt mit der neuen Achse passen links und rechts jeweils drei Finger dazwischen.
Erzähl doch mal, was bei deinem Cabrio war!
Gruß,
Jona
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