Luftmengenmesserpotentiometer einzeln auswechseln?
#1
Hallo, lieber Leser!
Im Moment überlege ich, ob es möglich wäre, das Stauscheibenpotentiometer des KEIII Jetronic Mengenteilers einzeln zu erneuern. Wie wird das gemacht? Hat jemand hier Erfarung, bei diesem Thema?

Hier zu dem Teil: Luftmengenpoti

Gruss,
[Bild: 678570.png]
"Der Klang des Fünfzylindermotors sollte keinen Vergleich fürchten!"

Sommerauto: 1992er Audi Cabriolet 2.3E NG, Handschaltung,  Laserrot, Leder Anthrazit, Girling 60, 225/45-17 auf 7Jx17".

Daily Driver: 2018 BMW i3s 94 Ah, schwarz
Winterauto: 2009er BMW 320dat xDrive mit M Performance Power Kit
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#2
Hallo erstmal,

ich habe mich mal aus neugierde mit dem Thema auch befasst da ich die Problematik hatte das mein früheres Cabrio 2.3 NG nicht sauber durchbeschleunigte.
Man merkte hier ganz deutlich die eingeschliffenen Leiterbahnen des Potis.
Ich habe mir dann auch gedacht hm wechseln ist Plug and Play.
Nach diesem Artikel

http://www.sternzeit-107.de/modules.php?...le&sid=154

habe ich es dann gelassen.
Es wird zwar hier aus der Sicht des Mercedes beschrieben aber KE JetroniK ist halt KE Jetronik.
Somit wenn du kein absolut guter Schrauber bist mit geeinetem Werkzeug lass es oder lass es beim Bosch dienst machen.

Gruss

linuxstevie
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#3
Hallo,

also ich habe es heute auch erneuert. Ich bin zwar seit 2011 ausgelernter KFZ-Mechatroniker, aber so etwas habe ich noch nie gemacht und die ganzen Werkstätten lassen die Finger davon. Gerade Oldtimer Werkstätten könnten so etwas noch machen.

Der Einbau ist beim NG nicht gerade schwierig, man kommt einfach nur schlecht dran. Habe zum Ausbau die Ansaughutze abmontiert und den Luftfilterkasten mit den Klammern gelöst. Danach die Einheit Richtung Motor gezogen, so ähnlich wie beim Luftfiltertausch. Vorher den Ansaugschlauch zum Scheinwerfer und die Verkleidung abbauen.

Dann das Silikon mit einem kleinen Schraubendrehen oder so entfernen, damit man die 4 Torx Schrauben öffnen kann. Ich habe mir noch die Mühe gemacht mit einer roten Lacksprühdose die Einbauposition vom alten zu Markieren, brachte im Endeffekt außer Verwirrung NULL!.

Neues Poti einbauen und die Zündung einschalten. Man muss dann die Referenzspannung messen, bei mir 4,8V. Also muss das Poti Signal laut Diagramm ca. 650mV mittig betragen. Man hat dort nach oben und unten Spielraum, sollte aber mittig bleiben.

Also neues Poti mit 4 Schrauben fixieren, damit man es gerade noch bewegen kann. Habe es dann auf ca. 570mV eingestellt und befestigt. Achtung sind nur Alu-Gewinde, also vorsichtig. Durch das Anziehen verändert sich der Wert sowieso bis zu 50mV. Den Rest kann man dann per Triggerschraube einstellen.

Ich habe das bei laufem Motor gemacht. In der Anleitung stand auch, dass man bei betriebswarmen Motor das Poti ersetzen soll. War bei mir nicht möglich. Durch einfaches Poti an alte Markierung anbringen sägte der Motor bei 2000 U/min extrem herum. Ich dachte erst, ich bekomme die Einstellung nie hin. Der Motor war dann auch betriebswarm irgendwann. Soll man vermeiden, aber es ging nicht mehr anders.

Es wird der Stecker vom Leerlaufregelventil abgezogen und am oberen Schlauch von diesem Ventil kommt dann ein Schlauchabklemmer. Dann wird der Motor gestartet und der Schlauchabklemmer soweit zusammengedrückt, dass etwa Leerlaufdrehzahl vorhanden ist. Dann wie beschrieben die Referenzspannung U1 messen und die Poti Spannung U2 einstellen.

Hört sich kompliziert an, ist es am Anfang auch... Ein genaues Multimeter ist auch nötig, aber ich denke bei dem Spielraum dürfte mein Voltcraft Multimeter für 50 Euro ausreichen.

Bilder:
http://db91.de/audicoupe/poti.jpg
http://db91.de/audicoupe/potineu.jpg

Wenn jemand Probleme hat, bitte nicht mich aufgrund dieser Beschreibung verantwortlich machen Ich finds blöd

Grüße
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#4
hallo skyfire,

klasse beschreibung, toller beitrag. das ist es was wir hier brauchen.
Erste Sahne Erste Sahne Erste Sahne
aber wie ist den der lauf und die gasannahme und überhaupt?

viele grüße,
chris

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#5
Hallo,

ich hab es versucht zu beschreiben.

Also die Gasannahme etc. blieb bei mir gleich, der lief auch vorher schon gut. Nur das Problem mit dem Sägen wenn man den Motor in einem Gang z.B. mit 1000 U/min ziehen lies und danach die Kupplung drückte. Es half dann nur ein Neustart bzw. schnelles Zündung aus/an.

Heute der Härtetest: Motor 1. und 2. Gang etwas beschleunigt, dann 3. Gang und den Motor selbst ziehen lassen ohne das Gaspedal zu berühren. Dann mit der Bremse den Motor unter 800 U/min kurz drücken. Dann Kupplung drücken und Leerlaufdrehzahl beobachten:
Sie war kurz bei 1200 U/min und ging dann schnell wieder auf normal.

Mit dem alten Poti hätte er bei diesem Test bzw. auch teilweise normales Fahren in Spielstraßen, 30er Zonen dieses Drehzahlsägen angefangen, also sobald man die Kupplung drückte drehte er immer zwischen 850 U/min bis 1200 U/min und das ohne Ende, also er mit einem Neustart.

Ich meine auch, dass teilweise gerade um die 1000-1200 U/min leichte Ruckler zu spüren waren. Jetzt gibts keine Ruckler mehr. Es kommt auch darauf an, wo die Abnutzung auf der Schleifbahn vom Poti ist. Wäre es eher mittig, hätte man wahrscheinlich zwischen 2500 - 3500 U/min Aussetzer des Motors.

Hier ein Video vom Test des alten Potis:
http://www.youtube.com/watch?v=DgGt-221JbY

Man sieht, dass es kurz auf 40 Kilo Ohm springt. Normal darf das Poti nur konstant ohne Sprünge steigen, also z.B. 6kOhm; 6,1kOhm; 6,2kOhm etc.

Wenn jemand noch Fragen hat, kann er gerne hier schreiben.

Es gibt gute Anleitungen im Netz, teilweise auch viele bei Mercedes Fahrzeugen. Diese hatten ja auch die KE-Jetronic.

Grüße
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#6
Hallo,

ganz wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Sternzeit Anleitung nicht 1:1 auf den Audi NG Motor zu übertragen ist. Das Diagramm hat minimal andere Werte und die Messpins werden bei Audi anders gemessen, also z.B. anstatt Pin 1 und 3 = Pin 2 und 3.

Deshalb nur nach passenden Anleitungen suchen.

Grüße
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#7
Guten Abend, liebe Cabriofreunde! Dies hat mir sehr geholfen. Ich bin jetzt unterwegs so zu sagen, mein ganzes NG-Problem zu lösen (hoffentlich). Bei den Mercedes KE Jetronic Motoren habe ich folgendes gelesen (siehe unten):

"Widerstandswerte einzelner Bauteile
Ansauglufttemperaturfühler (NTC) 1,3 - 3,6 k Ohm (+30 ... +15°C)"


Wo ist dann dieser Ansauglufttemperaturfühler (NTC) an unseren NG Motoren verbaut, und gibt es bei den NG 1 und NG2 Triebwerken überhaubt diesen Fühler?

Grüsse aus dem Lande des kalten Wetters...
[Bild: 678570.png]
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