23.02.2014, 03:15
Hallo Leute,
ich habe in diesem Thread schon etwas zu meinem neuen Verdeckkastendeckel geschrieben. Ich wollte zudem eine Anleitung verfassen, da diese nun aber etwas länger ist wie gedacht, habe ich einen seperaten Thread dafür eröffnet.
Das Projekt scheint groß, ist es aber nicht. Ich wünsche viel Spaß beim lesen, wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Also los...
Bevor man die Aktion startet, hier einmal eine Materialliste:
Es werden benötigt...
- dunkler Edding
- 10er Nuss auf Ratsche und zur Sicherheit auch einen 10er Gabelschlüssel
- 2 Handtücher
- 3 mm HSS-Bohrer
- entsprechender Stoff, am besten 2x1 Meter groß
- Blindnieten, entweder original von Audi, oder aus dem Baumarkt in der Größe 3x10 aus Alu.
- Nietenzange
- Kontaktkleber, am besten Temperaturbeständig von -20 bis 70 Grad
- Pinsel mit ca. 5cm breite und/oder eine kleine Malerwalze; dienen zum auftragen des Klebers
- Kleine Farbschale
- Evtl. Fön
- Großer Karton, wo der Verdeckkastendeckel drauf passt
- Zeitungspapier
- Tesakrepp
- Gaffaband
- Klebstoffentferner, sehr gut ist der von Geiger
- Spiritus und ein Lappen, der danach weggeworfen wird
- Heller Holzstift
- Filzband (max. 1cm breit)
- Cuttermesser
Das war´s erstmal. Die Aktion am besten an einem Samstag durchziehen, dass man zur Not noch in den Baumarkt kann um etwas zu kaufen. Zudem muss der Wecker früh klingeln, da die Aktion mehrere Stunden dauert. Um den neuen Bezug besser auf den Deckel zu bekommen, empfiehlt sich eine zweite Person. Dazu aber später mehr.
Fangen wir an. Zuerst öffnet man das Verdeck, sodass der Verdeckkastendeckel steht, aber das Verdeck nicht im Kasten ist, sondern "hochgeklappt" ist. Nun legt man die zwei Handtücher auf den Kofferraum unter die Kante vom Verdeckkastendeckel. Das dient dazu, dass der Deckel zur Not auf der Heckklappe abgestellt werden kann. Hier ein Bild, auf dem zu sehen ist wie ich meine, allerdings fehlt der Deckel schon.
Nein, das Bild wurde nicht mit einer Kartoffel aufgenommen, sondern mit dem Smartphone...
Bevor man den Deckel abschraubt, sollte man Markierungen an den Befestigungen setzen, um ihn später wieder richtig festschrauben zu können. Am besten links und rechts, jeweils auf beiden Seiten mit zwei Markierungen. Ich habe das so gelöst:
Jetzt kann man den Deckel sorgenfrei demontieren. Am besten fängt man mit dem großen Dämpfer an. Dieser ist jeweils oben und unten mit vier Sechskant Schrauben befestigt. Zum lösen braucht man die 10er Nuss.
Oben
Unten
Keine Sorge, der Deckel wird im Normalfall nicht zuklappen, da er noch zusätzlich mit zwei kleineren Dämpfern gehalten wird. Diese müssen aber nicht entfernt werden.
Als nächstes muss man die Ölleitungen des Dämpfers vom Deckel entfernen. Diese sind an zwei Stellen gesteckt.
Ich habe diese herrausgezogen, dadurch etwas kaputt gemacht und nicht erneuert. Sie heben aber immernoch. Ich weiß nicht, ob es diese Befestigungen als Ersatzteil gibt. Zum herausziehen benötigt man sehr viel Kraft!!
Als nächstes schraubt man die Halterungen ab, an denen man zuvor die Markierungen gesetzt hat. Das sind jeweils zwei Sechskant Schrauben mit 10er Kopf. Man sollte nicht erst die eine und dann die andere Seite lösen, da sonst durch den großen Hebel die Gewinde der anderen Schrauben beschädigt werden können. Es empfiehlt sich daher, diagonal zu arbeiten.
Dann, wenn der Deckel auf der Heckklappe steht (je nach dem wie man das ausführt), legt man ihn mit dem alten Bezug nach unten auf einen Karton. Nun kann man die 13 Plastikmuttern in den Vertiefungen lösen. Diese befestigen die Chromleiste auf der Oberseite.
Wenn man vorsichtig damit umgeht, muss man diese auch nicht erneuern! Man muss lediglich darauf achten, dass die Muttern beim lösen nicht in den Deckel fallen. Ich habe sie gelöst und vorsichtig mit einer Flachzange herausgeholt. Alternativ kann man auch ein Stück klebrige Knete in die Nuss stecken, an der die Mutter dann haften bleibt.
Wenn alle Muttern weg sind, dreht man den Deckel um und entfernt vorsichtig die Chromleiste. Diese Leiste ist mit doppelseitigem Industrieklebeband auf dem Deckel festgeklebt. Ich bin einfach vorsichtig mit dem Finger drunte und habe sie Stück für Stück gelöst. Aufpassen, dass man sie nicht verbiegt und die Chrom Beschichtung nicht beschädigt. Wenn diese nun ab ist, am besten zusammen mit den Muttern wohin legen, wo man sicher nicht drüber stolpert.
Jetzt dreht man den Deckel wieder um und nimmt den 3er Bohrer zur Hand. Jetzt geht es ans Nieten aufbohren. Die Nieten klemmen durch schwarze Leisten den Stoff ein. Den Bohrer in der Vertiefung in der Mitte ansetzen und gerade reinbohren. Zuerst wird sich der sichtbare Flachkopf lösen und wenn man tief genug ist, fällt der Rest in den Deckel rein. Nicht zu stark drücken, da sonst der Deckel beschädigt werden kann! Es kann auch sein, dass es sehr unschöne Geräusche gibt, einfach davon nicht irritieren lassen!
Nachdem nun alle Nieten aufgebohrt sind, legt man die schwarzen Klemmleisten am besten zu der Chromleiste und rüttelt alle Nietenreste aus dem Deckel raus.
Nun lässt sich der alte Bezug ganz einfach entfernen. Auch der Bezug ist mit diesem doppelseitigen Klebeband befestigt. Wenn dieser ab ist, hat man den blanken Deckel vor sich.
Anschließend geht es an das Entfernen des alten Klebebands. Bei mir war es so, dass ich erst eine dünne Folie von dem Klebeband abziehen musste, um mit dem Klebstoffentferner die Reste zu entfernen. Man streicht die Reste großzügig damit ein, wartet ca. 5 Minuten und wischt den Dreck dann quasi einfach weg. Es entsteht aber dabei eine riesige Sauerei!!
Soweit so gut, der Deckel muss richtig sauber sein, damit der neue Kleber auch drauf hält und keine Rückstände durchdrücken.
Jetzt kommt es drauf an, ob man den Deckel innen oder außen bezieht. Bitte auf die Temperatur achten, bei der der Kleber mindestens verarbeitet werden sollte. Wenn man sich für den gemütlichen Innenraum entscheidet (Achtung: Keine Wohnräume!!), auf jeden Fall zwei Fenster öffnen, damit es etwas durchzieht. Kleber können sehr streng riechen und somit starke Kopfschmerzen verursachen.
Zuerst legt man nun das neue Stück Stoff mit dem Gesicht auf den Boden und legt den Deckel so drauf, wie er auch später mit dem Stoff verbunden sein wird. Als nächstes nimmt man den hellen Stift und zeichnet den Deckel bündig nach unten ab. Zusätzlich zeichnet man eine zweite Linie um die erste rum. Der Abstand sollte so ungefähr 7-10 cm betragen. Wieso? - Die innere Linie ist die Kante, bis zu der man später den Kleber streicht, die äußere Kante dient 1. zum spannen und 2. zum umklappen. Nun schneidet man den Bezug herum der äußeren Linie aus.
Jetzt legt man beides bei Seite und legt den Boden mit Zeitungspapiert aus. Am besten mit Tesakrepp o.ä. befestigen. Eine entscheidende Frage gibt es. Wie bekomme ich den Bezug gerade auf den Deckel?
Da gibt es einen einfachen Trick. Man legt den Deckel richtig herum auf das Zeitungspapier und malt links und rechts zwei deutliche Markierungen mit einem Edding auf die Zeitung. Jetzt nimmt man den ausgeschnittenen Bezug und legt ihn so, wie er später drauf soll, auf den Deckel. Nun nimmt man Gaffaband, da das am besten auf Kunstleder klebt, und reist zwei Stücke ab und klebt diese so auf den Bezug, dass jeweils eine Ecke mit der Markierung auf dem Boden fluchtet.
Nun Bezug wieder runter und mit der Unterseite nach oben, am besten auf Zeitungen, legen.
Jetzt gehts ans Kleben. Kleber öffnen und in die kleine Farbschale füllen. Als nächstes streicht man Deckel und Bezug schön gleichmäßig einstreichen, nicht zu dick und nicht zu dünn. Ob man Walze oder Pinsel nimmt ist egal. Ich benutzte die Walze, da das viel schneller und auch angenehmer geht.
Wenn beides eingestrichen ist, kann inzwischen die zweite Person gerufen werden.
Bei Kontaktkleber ist es wichtig, dass er antrocknet. Dieser Prozess kann mit einem Fön beschleunigt werden. Der Bezug kann dabei Wellen werfen, davon nicht irritieren lassen!
Dann, wenn es soweit ist, schnappt sich jeder ein Ende und man spannt den Bezug. Langsam an den Deckel führen und die Markierungen angleichen. Den Bezug mit der Mitte zuerst aufsetzen und langsam und immer schön gespannt ablassen. Dann, wenn er erstmal drauf ist, schön feststreichen. Bei Kontakkleber kommt es nicht drauf an wie lange man drückt, sondern wie fest! Einfach überall fest andrücken und Wellen oder Luftblasen ausstreichen.
Dann kann der Deckel auch schon umgedreht werden. Jetzt schätzt man ungefähr ab, wie breit die Fläche ist, auf der das umgeklappte Kunstleder liegen wird (ca. 2,2cm), und schneidet den überflüssigen Stoff ab. Die Kurven/Kanten oder Ecken, wie man es nennen mag, müssen mit Geschick und Vorsicht eingeschnitten werden, um es entsprechend umklappen zu können. Wenn das soweit ist, streicht man auch wieder beide Flächen mit Klebstoff ein, lässt es antrocknen und presst es danach fest aneinander. Bei mir sieht das so aus:
Jetzt ist man auch eigentlich schon fast fertig!
Man muss jetzt nur noch die schwarzen Leisten wieder annieten. Die Äußeren zuerst, danach die lange in der Mitte. Nieten mit dem kurzen Ende durch die Löcher stecken, Zange aufsetzten und zusammenziehen.
Bevor man den Deckel wieder einbaut, sollte man noch an 4 Stellen Filzband anbringen.
Jeweils um diese Kurve rum, so ungefähr 20cm
Und um diese Kurven rum, jeweils circa 25-30cm
Ich kann leider nicht sagen, was das bringen soll, aber wahrscheinlich gegen Reibung und/oder Klappern.
Zum Schluss noch die Chromleiste anschrauben und alles wieder einbauen. Beim Einbau auf die Markierungen an den Halterungen achten!
Nun kann man das Verdeck wieder schließen. Es kann auftreten, dass das elektrische Verdeck danach etwas rumspinnt. Einfach einmal Motor laufen lassen, öffnen und wieder schließen und dann, oder spätestens am Tag darauf, geht es wieder.
Ich weiß, diese Anleitung ist etwas länger, aber vielleicht hilft sie ja dem ein oder anderen.
Zum Schluss habe ich nochmal ein paar Bilder von meinem Ergebnis, die vielleicht den ein oder anderen vollens inspirieren:
Ich wünsche euch allen viel Erfolg und Spaß beim Umbau. Bei Fragen könnt ihr euch gerne melden. Das Projekt sieht nur nach viel aus, ist es aber nicht. Wenn man es machen lässt, kostet es ein paar Hundert Euro, das Auto ist zwei Tage weg und es sieht danach nicht anders aus. Wenn man es hingegen selbst macht, zahlt man höchstens 50€, es dauert nur einen halben Tag und es sieht danach sehr gut aus!
Freundliche Grüße,
Sven
ich habe in diesem Thread schon etwas zu meinem neuen Verdeckkastendeckel geschrieben. Ich wollte zudem eine Anleitung verfassen, da diese nun aber etwas länger ist wie gedacht, habe ich einen seperaten Thread dafür eröffnet.
Das Projekt scheint groß, ist es aber nicht. Ich wünsche viel Spaß beim lesen, wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Also los...
Bevor man die Aktion startet, hier einmal eine Materialliste:
Es werden benötigt...
- dunkler Edding
- 10er Nuss auf Ratsche und zur Sicherheit auch einen 10er Gabelschlüssel
- 2 Handtücher
- 3 mm HSS-Bohrer
- entsprechender Stoff, am besten 2x1 Meter groß
- Blindnieten, entweder original von Audi, oder aus dem Baumarkt in der Größe 3x10 aus Alu.
- Nietenzange
- Kontaktkleber, am besten Temperaturbeständig von -20 bis 70 Grad
- Pinsel mit ca. 5cm breite und/oder eine kleine Malerwalze; dienen zum auftragen des Klebers
- Kleine Farbschale
- Evtl. Fön
- Großer Karton, wo der Verdeckkastendeckel drauf passt
- Zeitungspapier
- Tesakrepp
- Gaffaband
- Klebstoffentferner, sehr gut ist der von Geiger
- Spiritus und ein Lappen, der danach weggeworfen wird
- Heller Holzstift
- Filzband (max. 1cm breit)
- Cuttermesser
Das war´s erstmal. Die Aktion am besten an einem Samstag durchziehen, dass man zur Not noch in den Baumarkt kann um etwas zu kaufen. Zudem muss der Wecker früh klingeln, da die Aktion mehrere Stunden dauert. Um den neuen Bezug besser auf den Deckel zu bekommen, empfiehlt sich eine zweite Person. Dazu aber später mehr.
Fangen wir an. Zuerst öffnet man das Verdeck, sodass der Verdeckkastendeckel steht, aber das Verdeck nicht im Kasten ist, sondern "hochgeklappt" ist. Nun legt man die zwei Handtücher auf den Kofferraum unter die Kante vom Verdeckkastendeckel. Das dient dazu, dass der Deckel zur Not auf der Heckklappe abgestellt werden kann. Hier ein Bild, auf dem zu sehen ist wie ich meine, allerdings fehlt der Deckel schon.
Nein, das Bild wurde nicht mit einer Kartoffel aufgenommen, sondern mit dem Smartphone...
Bevor man den Deckel abschraubt, sollte man Markierungen an den Befestigungen setzen, um ihn später wieder richtig festschrauben zu können. Am besten links und rechts, jeweils auf beiden Seiten mit zwei Markierungen. Ich habe das so gelöst:
Jetzt kann man den Deckel sorgenfrei demontieren. Am besten fängt man mit dem großen Dämpfer an. Dieser ist jeweils oben und unten mit vier Sechskant Schrauben befestigt. Zum lösen braucht man die 10er Nuss.
Oben
Unten
Keine Sorge, der Deckel wird im Normalfall nicht zuklappen, da er noch zusätzlich mit zwei kleineren Dämpfern gehalten wird. Diese müssen aber nicht entfernt werden.
Als nächstes muss man die Ölleitungen des Dämpfers vom Deckel entfernen. Diese sind an zwei Stellen gesteckt.
Ich habe diese herrausgezogen, dadurch etwas kaputt gemacht und nicht erneuert. Sie heben aber immernoch. Ich weiß nicht, ob es diese Befestigungen als Ersatzteil gibt. Zum herausziehen benötigt man sehr viel Kraft!!
Als nächstes schraubt man die Halterungen ab, an denen man zuvor die Markierungen gesetzt hat. Das sind jeweils zwei Sechskant Schrauben mit 10er Kopf. Man sollte nicht erst die eine und dann die andere Seite lösen, da sonst durch den großen Hebel die Gewinde der anderen Schrauben beschädigt werden können. Es empfiehlt sich daher, diagonal zu arbeiten.
Dann, wenn der Deckel auf der Heckklappe steht (je nach dem wie man das ausführt), legt man ihn mit dem alten Bezug nach unten auf einen Karton. Nun kann man die 13 Plastikmuttern in den Vertiefungen lösen. Diese befestigen die Chromleiste auf der Oberseite.
Wenn man vorsichtig damit umgeht, muss man diese auch nicht erneuern! Man muss lediglich darauf achten, dass die Muttern beim lösen nicht in den Deckel fallen. Ich habe sie gelöst und vorsichtig mit einer Flachzange herausgeholt. Alternativ kann man auch ein Stück klebrige Knete in die Nuss stecken, an der die Mutter dann haften bleibt.
Wenn alle Muttern weg sind, dreht man den Deckel um und entfernt vorsichtig die Chromleiste. Diese Leiste ist mit doppelseitigem Industrieklebeband auf dem Deckel festgeklebt. Ich bin einfach vorsichtig mit dem Finger drunte und habe sie Stück für Stück gelöst. Aufpassen, dass man sie nicht verbiegt und die Chrom Beschichtung nicht beschädigt. Wenn diese nun ab ist, am besten zusammen mit den Muttern wohin legen, wo man sicher nicht drüber stolpert.
Jetzt dreht man den Deckel wieder um und nimmt den 3er Bohrer zur Hand. Jetzt geht es ans Nieten aufbohren. Die Nieten klemmen durch schwarze Leisten den Stoff ein. Den Bohrer in der Vertiefung in der Mitte ansetzen und gerade reinbohren. Zuerst wird sich der sichtbare Flachkopf lösen und wenn man tief genug ist, fällt der Rest in den Deckel rein. Nicht zu stark drücken, da sonst der Deckel beschädigt werden kann! Es kann auch sein, dass es sehr unschöne Geräusche gibt, einfach davon nicht irritieren lassen!
Nachdem nun alle Nieten aufgebohrt sind, legt man die schwarzen Klemmleisten am besten zu der Chromleiste und rüttelt alle Nietenreste aus dem Deckel raus.
Nun lässt sich der alte Bezug ganz einfach entfernen. Auch der Bezug ist mit diesem doppelseitigen Klebeband befestigt. Wenn dieser ab ist, hat man den blanken Deckel vor sich.
Anschließend geht es an das Entfernen des alten Klebebands. Bei mir war es so, dass ich erst eine dünne Folie von dem Klebeband abziehen musste, um mit dem Klebstoffentferner die Reste zu entfernen. Man streicht die Reste großzügig damit ein, wartet ca. 5 Minuten und wischt den Dreck dann quasi einfach weg. Es entsteht aber dabei eine riesige Sauerei!!
Soweit so gut, der Deckel muss richtig sauber sein, damit der neue Kleber auch drauf hält und keine Rückstände durchdrücken.
Jetzt kommt es drauf an, ob man den Deckel innen oder außen bezieht. Bitte auf die Temperatur achten, bei der der Kleber mindestens verarbeitet werden sollte. Wenn man sich für den gemütlichen Innenraum entscheidet (Achtung: Keine Wohnräume!!), auf jeden Fall zwei Fenster öffnen, damit es etwas durchzieht. Kleber können sehr streng riechen und somit starke Kopfschmerzen verursachen.
Zuerst legt man nun das neue Stück Stoff mit dem Gesicht auf den Boden und legt den Deckel so drauf, wie er auch später mit dem Stoff verbunden sein wird. Als nächstes nimmt man den hellen Stift und zeichnet den Deckel bündig nach unten ab. Zusätzlich zeichnet man eine zweite Linie um die erste rum. Der Abstand sollte so ungefähr 7-10 cm betragen. Wieso? - Die innere Linie ist die Kante, bis zu der man später den Kleber streicht, die äußere Kante dient 1. zum spannen und 2. zum umklappen. Nun schneidet man den Bezug herum der äußeren Linie aus.
Jetzt legt man beides bei Seite und legt den Boden mit Zeitungspapiert aus. Am besten mit Tesakrepp o.ä. befestigen. Eine entscheidende Frage gibt es. Wie bekomme ich den Bezug gerade auf den Deckel?
Da gibt es einen einfachen Trick. Man legt den Deckel richtig herum auf das Zeitungspapier und malt links und rechts zwei deutliche Markierungen mit einem Edding auf die Zeitung. Jetzt nimmt man den ausgeschnittenen Bezug und legt ihn so, wie er später drauf soll, auf den Deckel. Nun nimmt man Gaffaband, da das am besten auf Kunstleder klebt, und reist zwei Stücke ab und klebt diese so auf den Bezug, dass jeweils eine Ecke mit der Markierung auf dem Boden fluchtet.
Nun Bezug wieder runter und mit der Unterseite nach oben, am besten auf Zeitungen, legen.
Jetzt gehts ans Kleben. Kleber öffnen und in die kleine Farbschale füllen. Als nächstes streicht man Deckel und Bezug schön gleichmäßig einstreichen, nicht zu dick und nicht zu dünn. Ob man Walze oder Pinsel nimmt ist egal. Ich benutzte die Walze, da das viel schneller und auch angenehmer geht.
Wenn beides eingestrichen ist, kann inzwischen die zweite Person gerufen werden.
Bei Kontaktkleber ist es wichtig, dass er antrocknet. Dieser Prozess kann mit einem Fön beschleunigt werden. Der Bezug kann dabei Wellen werfen, davon nicht irritieren lassen!
Dann, wenn es soweit ist, schnappt sich jeder ein Ende und man spannt den Bezug. Langsam an den Deckel führen und die Markierungen angleichen. Den Bezug mit der Mitte zuerst aufsetzen und langsam und immer schön gespannt ablassen. Dann, wenn er erstmal drauf ist, schön feststreichen. Bei Kontakkleber kommt es nicht drauf an wie lange man drückt, sondern wie fest! Einfach überall fest andrücken und Wellen oder Luftblasen ausstreichen.
Dann kann der Deckel auch schon umgedreht werden. Jetzt schätzt man ungefähr ab, wie breit die Fläche ist, auf der das umgeklappte Kunstleder liegen wird (ca. 2,2cm), und schneidet den überflüssigen Stoff ab. Die Kurven/Kanten oder Ecken, wie man es nennen mag, müssen mit Geschick und Vorsicht eingeschnitten werden, um es entsprechend umklappen zu können. Wenn das soweit ist, streicht man auch wieder beide Flächen mit Klebstoff ein, lässt es antrocknen und presst es danach fest aneinander. Bei mir sieht das so aus:
Jetzt ist man auch eigentlich schon fast fertig!
Man muss jetzt nur noch die schwarzen Leisten wieder annieten. Die Äußeren zuerst, danach die lange in der Mitte. Nieten mit dem kurzen Ende durch die Löcher stecken, Zange aufsetzten und zusammenziehen.
Bevor man den Deckel wieder einbaut, sollte man noch an 4 Stellen Filzband anbringen.
Jeweils um diese Kurve rum, so ungefähr 20cm
Und um diese Kurven rum, jeweils circa 25-30cm
Ich kann leider nicht sagen, was das bringen soll, aber wahrscheinlich gegen Reibung und/oder Klappern.
Zum Schluss noch die Chromleiste anschrauben und alles wieder einbauen. Beim Einbau auf die Markierungen an den Halterungen achten!
Nun kann man das Verdeck wieder schließen. Es kann auftreten, dass das elektrische Verdeck danach etwas rumspinnt. Einfach einmal Motor laufen lassen, öffnen und wieder schließen und dann, oder spätestens am Tag darauf, geht es wieder.
Ich weiß, diese Anleitung ist etwas länger, aber vielleicht hilft sie ja dem ein oder anderen.
Zum Schluss habe ich nochmal ein paar Bilder von meinem Ergebnis, die vielleicht den ein oder anderen vollens inspirieren:
Ich wünsche euch allen viel Erfolg und Spaß beim Umbau. Bei Fragen könnt ihr euch gerne melden. Das Projekt sieht nur nach viel aus, ist es aber nicht. Wenn man es machen lässt, kostet es ein paar Hundert Euro, das Auto ist zwei Tage weg und es sieht danach nicht anders aus. Wenn man es hingegen selbst macht, zahlt man höchstens 50€, es dauert nur einen halben Tag und es sieht danach sehr gut aus!
Freundliche Grüße,
Sven