[AAH] Zylinderkopfdichtung dauernd defekt - Audi 2.8 AAH

[ManuelL]

Moin Gemeinde!

Der Herbst/Winter naht und ich dachte mir, ich mache mal wieder die Zylinderkopfdichtung neu, man will ja Beschäftigung haben.  

Aber jetzt mal Spaß beiseite und zum ernsten Problem meines 2.8E V6 AAH

Mai 2013 / 235-TKM*:
Nach einem Motorschaden habe ich mir bei einem Mitglied dieses Forums einen gebrauchten Motor besorgt.
Laufleistung des Motors laut Aussage ca. 120TKM und einwandfreier Lauf. Motor wurde auf Palette geliefert,
also prophylaktisch mal alle erreichbaren Dichtungen (u. a. Zylinderkopfdichtung, Ventildeckeldichtung, Ansaugrohr-
dichtung, etc.) gewechselt. Motor eingebaut, Grundeinstellung gemacht, tadelloser lauf...

Oktober 2016 / 270-TKM*:
Morgens plötzlich immer Wasser im 2. Zylinder (in Fahrtrichtung mitte rechts). Daraufhin einen Co2-Test gemacht der Positiv war.
Auto nicht schwanger, aber ZKD defekt. Also im Winter 16/17 den Motor zerlegt und überholen lassen. Die Kopfdichtung
zeigte auch deutlich am 2. Zylinder Rost an der Wasserdurchführung. Ich bin daher, trotz Markenqualität, von einem Produktions-
fehler ausgegangen. Köpfe prüfen lassen, die waren im großen und ganzen unbeschädigt, wurden aber dennoch von einem
Motorenbauer aufbereitet und gereinigt. Diesmal wollte ich einem weiteren Defekt vorbeugen und habe mich für Dichtungen eines
anderen namhaften Herstellers entschieden. Alles zusammengebaut, Grundeinstellung gemacht, tadelloser lauf...

August 2019 / 316-TKM*:
Morgens plötzlich immer Wasser in einem Zylinder, weiß jedoch noch nicht ob es wieder der 2. ist. Co2-Test gemacht (Greta hasst mich bestimmt)
der wieder positiv ist. Motor läuft während der Fahrt immer noch ruhig, nur im Leerlauf etwas unruhig, was ich aber eher auf
einen verschmutzten Leerlaufregler vermute, den wollte ich noch reinigen.

Woran kann das liegen?
- Motorrevisionen führe ich alle sehr gewissenhaft durch
- Servicearbeiten werden regelmäßig 1-2x im Jahr durchgeführt
- ich verwende nur Markenprodukte namhafter Hersteller
- Riss im Zylinder schließe ich aus, da sonst direkt nach ein paar Tagen und nicht erst nach Jahren Wasser im Zylinder wäre

Der Motorenbauer, wo die Köpfe 2016 gemacht wurden, geht von einem krummen Block aus (Eisengussblock + Alugussköpfe), was vlt. nicht
unmöglich ist, jedoch sehr unwahrscheinlich. Was meint ihr? Kennt jemand das Problem oder weiß eine andere Möglichkeit? Zwar bin ich, was
das wechseln der ZKD angeht, bereits geübt (selbst als Bürostuhlakrobat), aber ich habe keine Lust in 3-4 Jahren den ganzen Mist wieder anzufangen.

Ich meine, es muss ja einen Grund haben, warum die Dichtungen ca. alle 3 Jahre und 38-TKM kaputt gehen?!?!?!

Hoffe ihr könnt mir helfen! Danke schon mal.

Gruß Manuel



*Circa-Angaben von Datum und Laufleistung

[SommerImRevier]

Der Kopp muss ja eh wieder runter. Einfach mal das Lineal anlegen und schauen? Wenns immer wieder derselbe Zylinder ist wird da doch was zu finden sein. Sonst mal im Winter den Motor raus und machen lassen. Ich hätte da einen guten Motorenbauer in Dortmund den ich empfehlen kann. Bei Bedarf auch eine Werkstatt die das komplett erledigen kann.

Axel

[ManuelL]

Auf das Ein-/Ausbauen kommt es mir nicht an und bevor ich für viel Geld den Motor machen lasse,
hole ich mir lieber bei Björn einen guten gebrauchten.

Und ja, gemacht werden müssen die Dichtungen eh, nur bevor ich es mache, möchte ich halt gerne die
Fehlerquellen möglichst eng eingrenzen. Bringt ja dann nichts, die Köppe runter zu machen, zu sehen, das
vielleicht doch der Block krumm ist um dann einen gebrauchten Motor einzubauen; dann kann ich mir die
vorherige Arbeit ja sparen.

Wenn es aber bspw an einer Undichtigkeit im Ansaugsystem liegt, der dauern zu mager und damit zu heiß verbrennt
und die ZKD desshalb immer durchbrennt, dann habe ich zumindest die Fehlerquelle gefunden und weiß, es lohnt sich
noch mal die Dichtungen zu machen --> sprichwort unruhiger Motorlauf/Leerlaufsteller; ob das vlt. die Ursache sein könnte?! 

Gruß

[Micha@HY]

Hallo Manuel.

Mal eine Frage vorweg... Wie stellst du fest das du Wasser im Zylinder hast? 

Zum unruhigen Motorlauf... 
Die Unterdruckschläuche hast du ja sicher schon geprüft...?
Wie alt sind denn die Lambda-Sonden?
Leerlaufschalter ist ja im Vergleich zum Kopfdichtungwechsel recht einfach...
Hast du den Zustand der kleinen Gummidichtungen um die Einspritzdüsen im Blick?
Zündkerzensitz?

Ich hatte mein Motor ja komplett neu abgedichtet, alle Sensoren neu gemacht und das Saugrohr mit DK penibelst gereinigt... Ich hab nen top Motorlauf und auch schon 296xxxkm runter. Halt uns bzw. mich mal auf dem laufenden...

Mfg Micha

[ManuelL]

Hallo Micha,

das stelle ich dadurch fest, wenn ich ein paar Km fahre, den Wagen abstelle und den Co2-Druck nicht vom Ausgleichsbehälter ablasse, nach ein paar Stunden bzw. am nächsten Tag der Motor nur auf 5 Zylinder läuft, Wasser verbrennt (weißer Abgasqualm) er aber nach ein paar 100m wieder alle 6 Zylinder voll befeuert, nachdem er das Wasser "verbrannt" hat.

Unterdrucksystem ist i. d. R. geprüft, aber das ist ja so verzweigt, ich mag nicht ausschließen, etwas übersehen zu haben. Da muss ich auf jeden Fall noch mal genauer schauen.
Wie alt die Lambda-Sonden sind, weiß ich nicht. bestimmt 7, 8 Jahre oder älter. Gummidichtungen der Einspritzdüsen sind intakt, aber auch schon entsprechend alt. Aber was genau meinst du damit? Dass er dort Luft zieht? Zündkerzen sitzen optimal im Gewinde und sind ebenfalls vom Markenhersteller.

[Micha@HY]

Hallo Manny,

wenn er am Anfang des Tages tatsächlich nur auf 5 Zylindern läuft muss er ja arg ruckeln und sich schütteln.
Unterdruckschläuche bzw. Möglichkeiten Falschluft zu ziehen hat der 6Zylinder eigentlich verhältnismäßig wenig... Deshalb meine Frage nach etwas absurderen Möglichkeiten wie die Dichtungen der Spritventile...
Ist denn auf der Zündungsseite alles i.O.?
Mir fällt es ehrlich gesagt schwer an deine Theorie mit dem Wasser im Zylinder zu glauben denn wenn dort über die Stillstandszeit Wasser reinlaufen kann sollte doch im Normalbetrieb (wenn der Motor richtig heiß ist) das Kühlwasser nur so hereinströmen...
In dem Zusammenhang kommt mir die Idee der Kompressionsmessung...? Da sollte doch nach deiner Theorie ein Zylinder vollkommen von den anderen Werten abweichen.

Wegen den Zündkerzen habe ich gefragt weil ich hier im Forum mal einen Artikel gelesen habe wo bei einem die Kerzensitze verdreckt waren und deshalb die Kerzen nicht abgedichtet haben. Das habe ich im Zuge meiner Revision nämlich auch festgestellt und die Sitze penibelst gereinigt.

Das sind jetzt erst einmal meine Ideen... Ich hoffe es hilft dir ein bisschen.

MFG
Micha

[ManuelL]

Hallo Micha,

danke für deine Rückmeldung.

Mit dem Wasser im Zylinder merkt man eigentlich ganz gut da, wie gesagt, kein Wasser im Zylinder ist, wenn ich nach der Fahrt den Druck vom Ausgleichsbehälter ablasse.
Während der Fahrt strömt das Wasser wohl desshalb nicht in den Zylinder, da durch den Kolbenhub druck im Zylinder ist und das Wasser deshalb wohl in den Wasserkanal "zurück drückt".

Das mit dem Zylindersitz werde ich mal prüfen, aber selbst wenn, dadurch dürfte ja eigentlich kein Co2 im Kühlsystem sein.

[ManuelL]

Moin Micha und all die anderen.

Wollte Mal euch Mal kurz den aktuellen Stand mitteilen. 2020 war für mich ein echt stressiges Jahr. Kein Urlaub bekommen und desshalb auch die Kopfdichtung nicht neu gemacht. Das wollte ich dann dieses Frühjahr nachholen.

Was ich bisher gemacht habe:
1. Zwei Einspritzdüsen gewechselt, da auf zwei Zylindern die falschen eingebaut waren. Zwar lief der Motor mit diesen Düsen, aber mit den richtigen lief er zumindest schon Mal etwas ruhiger.

2. Neue Unterdruckschläuche besorgt. Ich werde alle Schläuche austauschen, egal ob sie noch gut aussehen oder nicht. Viele Anschlussstücke jedoch sind bereits brüchig und porös.

3. Neuen Resonator besorgt. Bei meinem fehlen die Buchsen, die unten auf die Pinne kommen, wo der Resonator raufgeschoben wird. Desweiteren ist die Membran, die sich im Resonator befindet, bei meinem nicht mehr ganz Takko. Spielt zwar wohl nur eine Rolle bei US-Fahrzeugen mit AGR-Ventil, aber sicher ist sicher.

4. Neue Dichtung zwischen Resonator und Drosselklappe besorgt. Diese scheint bei mir schon Ordentlich zusammen geschrumpft zu sein. Daher hat der Resonator erheblichen Spiel und zieht wohl vor allem hier eine Menge Nebenluft, wozu wir auch gleich zum letzten Punkt springen.

5. Mein VCDS Mal wieder halbwegs ans laufen gebracht und MSG ausgelesen. Ergebnis:

17509 - P1101
Lambdasonde Bank 1, Sonde 1
Spannung zu gering / Luftleck

17514 - P1106 
Lambdasonde Bank 2, Sonde 1
Spannung zu gering / Luftleck

Somit vermute ich, dass die Nebenluft schuld an der ganzen Misere ist.

Werde jetzt erst Mal alles wechseln und tauschen, dann noch eine Runde drehen und anschließend noch Mal auslesen. Bin gespannt was dabei rauskommt und ob der Fehler dann immer noch Auftritt.

[luckyheiko]

was wurde den 2016 gemacht an den Köpfen?
nur 'sauber' oder auch geplant?

wie sah die alte Dichtung aus?
war hier zu erkennen warum (wo) die Dichtung durch gegangen ist?

und dann erst mal schauen warum den die Dichtung immer durchgeht.
Denke hier dann aber eher an nen Krummen (falsch montierten) Kopf wie zu mager oder so was.

aber das sind ohne weitere Infos / Bilder usw. alles nur vermutungen

[ManuelL]

Moin Heiko,

der Kopf war nicht krumm/verzogen sondern Plan. Es wurde nur einmal drüber gezogen um die Unebenheiten vom Dreck zu reinigen. Ebenso wurden die Ventilschäferdichtungen erneuert.

Die Köpfe wurden mit den vorgeschriebenen Drehmomenten und Drehwinkeln angezogen. Es wurden Markendichtungen verbaut.

Leider habe ich die Bilder der alten Dichtung nicht mehr, jedoch habe ich jedes Mal Abgase im Kühlwasser, jedoch kein Kühlwasser im Öl oder Öl im Kühlwasser.

Einen anderen Grund als die dauernd zu magere Verbrennung kann ich mir daher nicht mehr vorstellen.