Der "Gut&Günstig-Woofer"

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Der "Gut&Günstig-Woofer" - bassi1988 - 11.04.2012

Hallo meine Lieben,

ich habe mir die letzten Tage mal ein paar Gedanken zu einer günstigen, leicht umsetzbaren und passabel klingenden Subwooferlösung für unser Cabrio gemacht. Kein High-End, sondern eben mit gutem Preis/Leistungsverhältnis, leicht nachbaubar und den bisherigen Lösung die die meisten hier verbaut haben deutlich überlegen was Klang und Pegel angeht.

Die beiden (bisher) besten Lösungen für unser Cab die man mit vertretbarem Aufwand basteln kann sind entweder ein Aktivwoofer im Innenraum oder ein 8 Zoll Woofer im geschlossenen Gehäuse im Skisack.
So ein Aktivwoofer klingt ja für die Größe Ganz nett, bedient aber einfach die absolute Einsteigerklasse und stößt schnell bauartbedingt an seine Grenzen was Pegel und Tiefgang angeht.
Wer mehr will kommt also um einen Woofer im Skisack nicht herum.
Bisher ja stehst ein 8 Zoll Chassis im geschlossenen Volumen. Mit ausreichend Leistung und aktiver Entzerrung kann man damit auch schon ordentlich Pegel und Tiefgang erreichen. Ausreichend Leistung am Woofer haben hier noch einige, die Möglichkeit der aktiven Entzerrung und damit der gezielten Anwendung dieser Leistung aber die wenigsten. Viel verschenktes Potential!

Eine solche aktive Entzerrung erreicht man nur mit einem entsprechenden Equalizer den in dieser Form nur hochpreisige Headunits mit entsprechenden DSPs oder eben externe Geräte bieten, die schnell einige Hundert Euros kosten.

Nun gibt es aber ein Licht am Ende des Tunnels und das heißt Bassreflex! Mit einem richtig berechneten und abgestimmten Gehäuse kann nämlich sozusagen das Gehäuse diese Entzerrung übernehmen (vereinfacht gesagt).

Schon bei einem 8 Zoll Woofer wird es ziemlich eng am Eingang des Skisacks, wo soll da also der Port des Bassreflexsystems hin?
Weiß ich nicht (eigentlich schon, die Lösung ist aber äußerst aufwendig Bääääää

), ist auch völlig egal, weil wir keinen 8 Zoll Woofer verbauen werden, sondern einen 6 Zoll Woofer und da haben wir dann plötzlich massig Platz für einen entsprechenden Port!
Den Nachteil der fehlenden Membranfläche wird unser Woofer durch größeren Hub und das Bassreflexsystem locker ausgleichen.
Mal ein paar Zahlen aus der Simulation zum Vergleich. (Davon reiche ich euch gerne noch eine Grafik nach!)

JL 8W3 (ca 170€) im geschlossenen Skisackgehäuse ohne Entzerrung:
ab 69/44 Hz (-3dB/-8dB)

Tangband W6-1139SIF (ca 65€) im Bassreflex Skisackgehäuse ohne aktive Entzerrung:
ab 38/30 Hz (-3dB/-8dB)

Der Unterschied sieht in nagten Zahlen jetzt vielleicht nicht so krass aus, ist es aber. dazu sei gesagt, dass der JL absolut kein schlechtes Chassis ist und sicher das meiste an hier verbauten Subwoofern locker in den Schatten stellt.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Besteht überhaupt Interesse an einem solchen Projekt? Wenn hier ein paar so etwas vielleicht nachbauen möchten würde ich meine Simulationen und Planungen hier weiter "zu Papier" bringen (natürlich Inklusive Bilder und etwas ausführlicher) und auch einen Prototypen bauen.
Spielt aber sowieso keiner mit dem Gehangen das mal nachzubauen werde ich mir auch nicht die Mühe machen ein Gehäuse weiter zu planen und auch zu bauen und widme mich gleich dem Projekt für das der Tangband eigentlich vorgesehen ist, für einen kaputten "High-Ender" wie ich es bin reicht das nämlich dann doch nicht Ich lach mich wech

.

Ich bitte um eine kleine Rückmeldung falls also wirklich Interesse besteht.

Gruß Sebastian

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - BjörnD - 12.04.2012

Moin Sebastian,

für mich hört sich das sehr interessant an! Die Lautsprecher von Tang Band interessieren mich schon länger und eine adequarte Lösung ohne viel Geld auszugeben natürlich auch! Ich wäre also dafür!

VG
Björn

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - NG-Jack - 12.04.2012

Moin!!

Find ich super! Habe auch schon drüber nachgedacht. Wenn mein Motor wieder läuft baue ich das gern nach Smile

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - tomtomd - 12.04.2012

Hallo Sebastian!
Ich bin definitiv interessiert!
Weiß jemand eine Bezugsquelle in Wien/Österreich?
Wo bekomme ich den in D am günstigsten?
Danke!

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - Tux - 12.04.2012

Hallo Sebastian

Eine Lösung bzw. potente Modelle der 6-Zoll Klasse fehlen uns im Forum mit Sicherheit noch !
Ich habe mir das mechanisch mal aufgemalt. Mit diesen Chassismaßen kann man ein Gehäuse mit 18x18cm bauen, dass gut in den Skisack passt. Bei 16mm Platten und 40cm Gesamtlänge bleiben 8L netto Volumen übrig. Die 4 Ports kann man dreieckig mit je 2cm^2 Fläche machen.

Bauen musst Du es ja nicht gleich, aber 1-2 Screenshots von Deinen Gehäusesimulationen wären schon nett.
Gibt es Betrachtungen bzgl. der Häufigkeit von Tieffrequenzanteilen bei verschiedenen Musikrichtungen ? Dort kann man ja mittels Portabstimmung eine kleine Überhöhung im Frequenzverlauf vorsehen um den Hörgewohnheiten entgegen zu kommen ca. +3db

Meine Simulation mit diesem Chassis und obigem Gehäuse ergibt z.B. -3dB bei 41Hz.

Gruss, Thilo

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - tomtomd - 12.04.2012

Hi Thilo,
warum nicht die üblichen ~21*19,5, dann hätte man doch mehr Spielraum mit den Bassreflexöffnungen!? Is dat wirklich so?

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - Caynor89 - 12.04.2012

Moin,

also ich hab mir die Art in mein Auto von nem Kumpel einbauen lassen, allerdings mit nem Rockford Fosgate P2 ist nen 8"er. Der Druck der kommt reicht mir und verursacht teils auch bei geschlossenem Verdeck ein kleines Kribbeln Smile

Kann da heute mal Bilder machen.

Mir allerdings klappert da im Auto irgendwie noch zu viel, das is nervig -.-

MfG

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - bassi1988 - 12.04.2012

Hallo Zusammen,

ich freue mich dass ich scheinbar mit meinem Thema Anklang gefunden habe! Also gut dann will ich mal ein bisschen ausholen.

Per PM bekam ich gestern noch die Frage wie der Woofer den klanglich einzuordnen wäre. Eine ziemlich schwierig zu erklärende Frage, aber ich versuche es. Dazu will ich ganz "Vorne" anfangen.

Der Ideale Lautsprecher kann (oder sollte können) das komplette Frequenzspektrum abdecken und das ohne Abweichung im Pegel. Soll heißen 20 Hz genauso laut wie 20.000 Hz.
Grafisch veranschaulicht würde das dann so aussehen wie die orange Linie:

Leider gibt es solche Lautsprecher natürlich nicht und wir müssen mit abfallenden Frequenzgängen gerade im ganz tiefen wie im ganz hohen Bereich leben.
Jetzt geht es darum diesen Abfall im oberen wie im unteren Bereich möglichst gering zu halten und sich über die gesamte Frequenzkurve möglichst nahe an der idealen Linie zu halten.

Ein Beispiel wie die Frequenzkurve eines 2 Wege Systems aussehen könnte:

Rot der Tiefmitteltöner, gelb der Hochtöner. Das Loch zwischen gelb und rot bitte nicht beachten, in einer Messung wäre davon nichts zu sehen, sondern nur in der Simulation ("Die beiden sich überschneidenden Kurven ergeben zusammen einen glatten Frequenzgang")

Was aber Auffällt ist, dass die Kurven vorne und hinten stark abfallen! Im Prinzip kann man sagen, dass alles unter ca 70 Hz nicht mehr wiedergegeben wird, weil zu leise und man es sowieso nicht mehr hört. Unten ist der Abfall übrigens 10x schlimmer zu bewerten als oben.

Hier mal die Kurve mit dem JL Woofer im geschlossenen Gehäuse:

Man sieht dass wir dem Ideal immer näher kommen.

Je näher wir am orangen Strich aus dem ersten Bild sind umso besser! Ein möglichst linearer Frequenzgang trägt also maßgeblich dazu bei dass ein Lautsprecher(system) "gut klingt".

Jetzt aber zu der eigentlichen Frage: Wie klingt der Tangband?

Weiß ich noch nicht, lau Simulation für seine Größe ziemlich gut! Schauen wir mal drauf:
Den JL lassen wir mal als Referenz drin (diesmal ohne Tiefpassfilterung, auch wenn die Simulation spätestens über 200 Hz Schwachsinn ist).

Rot der Tangband, gelb der (3x teurere) JL. Ich denke die Kurven sprechen für sich!

Die etwas (!!!) schwammigere Spielweise und den schnelleren Abfall des Frequenzgangs eines Bassreflexgehäuse können wir aus meiner Sicht gerne in Kauf nehmen bei einer derart drastischen Verbesserung des Frequenzverlaufs bei nicht mal halben kosten.

Ohne aktive Entzerrung (interessiert das jemanden was das ist?) dürfte der Tangband mit der beste Woofer für unsere Zwecke sein Dumdididum

Beim Gehäuse würde ich nach den ersten Überlegungen zu 10er MDF tendieren und mit 2 Versteifungen im Gehäuse arbeiten. So könnte man mehr Volumen nutzen und sich alle benötigten Bretter direkt im Baumarkt schneiden lassen.
Grundsätzlich halte ich die Idee von Tux mit den Ports in den Ecken zwar auch für besser, den Gehrungsschnitt macht aber fast kein Baumarkt und damit wären wir schon wieder weit entfernt von einer einfachen und günstigen Lösung. Auch auf die Gehrung an der Stirnseite des Woofers möchte ich verzichten. Einen Bauplan reiche ich noch nach, habe gerade keinen Foto hier. Aufreden Fall komme ich nach Abzug des Woofers, der Versteifungen und des Ports auf ca 11-11,5 Liter Volumen.

Die Finale Portabstimmung erfolgt dann natürlich auch direkt am Testgehäuse und im Auto. Eine gezielte Überhöhung im Frequenzverlauf wäre sicher auch machbar. Ich kann dann ja mal ein paar Messungen mit verschiedenen Portlängen online stellen.

Sollte ich irgendetwas vergessen habe, bitte Fragen!

Gruß Sebastian

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - Antaris - 12.04.2012

Hi Sebastian,

vielen Dank für den neuen Beitrag und die indirekte (öffentliche) Antwort auf meine PN ;-) Dank deiner Grafiken kann ich mir ein wenig besser vorstellen wie das Ganze funktioniert.

Das mit der aktiven Entzerrung interessiert mich. Wie funktioniert das? Klar ist schonmal, dass ich eine Headunit mit DSP brauche (bei mir KDC-BT92SD) oder ein Audison Bit Ten oder ähnliches als externes Gerät.

Bin gespannt wie es mit dieser Variante weiter geht. Schade, dass du nicht in meiner Nähe wöhnst. Würde sonst mein Cab als "Versuchsobjekt" zur Verfügung stellen :-D

Liebe Grüße,
Stefan

RE: Der "Gut&Günstig-Woofer" - bassi1988 - 13.04.2012

Hallo Stefan,

bin gestern nicht mehr dazu gekommen dir noch mal eine kurze PM mit dem Verweis auf den Thread zu schreiben, aber du hast es ja selbst gefunden Smile

Ich dachte mir aber dass deine Frage sicher auch einige andere die (noch) nicht so viel mit Hifi am Hut haben interessieren könnte, deshalb auch die öffentliche Antwort.

Zur aktiven Entzerrung:
Dazu muss der arme JL 8W3 mal wieder herhalten. Schauen wir uns mal wieder den JL im Geschlossenen 12 Liter Gehäuse an. Schon bei knapp über 100 Hz fällt der Frequenzgang ab. Bei 50 Hz ist der Abfall schon so groß, dass der Sub hier fast nicht mehr wahrnehmbar ist.

Jetzt mal der gleiche Woofer im gleichen Gehäuse mit einer Anhebung des Frequenzverlaufs von 6 dB bei 50 Hz (rote Kurve). Der Woofer fällt erst bei kanpp über 50 Hz ab! Ein Unterschied wie Tag und Nacht.

"Problem" bei der Sache ist aber dass die Anhebung um 6 dB eine vervierfachung der (elektrischen) Leistung bedeutet. Bei 10 dB 10 Fache Leistung, bei 16 dB 40 (!!!) mal so viel Leistung.
Diese Leistung musst du erst mal haben und auch dein Chassis muss damit klar kommen.
In Maßen ist das also eine tolle Sache, nur zuviel darf man sich davon auch nicht versprechen.

Weiter Punkt ist der Equalizer. So müssen die Bänder eben schon passen um genau an der richtigen Stelle den Frequenzgang anheben (und senken) zu können.
Bei einem Bit Ten ist die Warscheinlichkeit gut dass es passt. Dein Kenwood mit relativ wenigen und groben Bändern eher nicht.
Ist ja aber kein Beinbruch, da man den Equalizer mit dem Bassreflex Woofer sowieso nicht brauchen wird.

Apropos Woofer. Ich habe meinen bei oaudio bestellt. Da kostet er knapp über 60€. Wo und ob man den in Österreich bekommt weis ich leider nicht.

Gruß Sebastian