31.05.2010, 20:11
Hi @ll,
Seit längerer Zeit und etlichen Treffen/Stammtischen habe ich so einiges vor der Linse gehabt und mir ein wenig Gedanken gemacht, welche Blickwinkel/Bildkompositionen/Kameraeinstellungen sich am Besten für unsere Cabs eignen und wie man das eine oder andere aus den Bildern herausholen kann. Herausgekommen ist die nachfolgende Tip-Samlung. Über andere Erfahrungen/Ergänzungen und "Kunstkritik" freue ich mich.
Das wäre es von mir. Hoffe, jemandem hier damit geholfen zu haben. Über weitere Tips, Kritik, etc. freue ich mich.
Tom
Seit längerer Zeit und etlichen Treffen/Stammtischen habe ich so einiges vor der Linse gehabt und mir ein wenig Gedanken gemacht, welche Blickwinkel/Bildkompositionen/Kameraeinstellungen sich am Besten für unsere Cabs eignen und wie man das eine oder andere aus den Bildern herausholen kann. Herausgekommen ist die nachfolgende Tip-Samlung. Über andere Erfahrungen/Ergänzungen und "Kunstkritik" freue ich mich.
- Blickwinkel/Kameraausrichtung
Das ist wohl der sensibelste Punkt, um unsere Cabs gut in Szene zu setzen. Manche Blickwinkel lassen die nicht unbedingt gut aussehen bzw. könnten besser sein, bzw. man kann einige Effekte damit erzielen.
- Frontansicht +/- 30 Grad Abweichung zur Fahrzeuglängsachse
Meiner Meinung nach die problematischste Ansicht. Geht man zu nah ans Cab dran, wirkt beim Blick "von oben" (Kamera auf ca. Augenhöhe) die Motorhaube zu dominant und (je näher man ans Cab drangeht) manchmal auch zu flach. Tut der Linie des Cabs nicht wirklich gut. Dieser Effekt ist umso stärker, umso kleiner die Abweichung des Kamerablickwinkel zur Fahrzeuglängsachse ist. Als Beispiel ist für mein Geschmack dieses Foto fast schon zu nah und zu hoch (vgl. die beiden nachfolgenden Bilder). Der A4 Cabrio mit seiner nach vorne abfallenden Motorhaube verkraftet diesen Blickwinkel wesentlich besser (zum Vergleich hier und hier). Abhilfe ist hier einfach - je näher man ans Cab heran ist beim Fotografieren, senkt man die Kamerahöhe ab. Je näher, desto tiefer. In der Regel kommt man ungefähr auf eine Höhe, die etwa zwischen Hinter- und Vorderkante der Motorhaube entspricht. Die "ideale Höhe" wäre eine Frage der Erfahrung, es ist eine Gefühlssache, die Front an sich (Grill, Stoßstange, Scheinwerfer) nicht zu dominant werden zu lassen. Dieses Foto ist schon ein Bißchen zu tief (höhe der Kamera war ungefähr Vorderkante Motorhaube). Hier kann man die Auswirkungen der unterschiedlichen Entfernung zum Cab und der Kamerahöhe (in diesem Fall etwa Schulterhöhe) auf das Aussehen unserer Cabs im Foto. Welche die "beste" Höhe für eine gegebene Entferlung ist, ist dann eine Entscheidung des Fotografen Mit zunehmendem Übergang zur Seitenansicht und/oder Entfernung zum Cab nehmen die oben genannten Effekte ab, auf diesem Foto (ca. 40° schräg vorne) sind sie fast nicht mehr wahrnehmbar. Bei Frontalaufnahmen (oder Aufnahmen mit kleinerem Winkel ist es so, daß ein zu tief gehaltenes Kamera ab einer bestimmten Entfernung gar die Front zu massiv erscheinen könnte. Bei Seitenansichten/Aufnahmen von schräg vorne dagegen könnte eine tiefere Kameraposition (ca. Brust- bis Schulterhöhe) die Längslinie des Cabs noch stärker unterstreichen, zu sehen am gelben Cab in diesem Bild (Kamera her auf ca. Rückspiegelhöhe gehalten, kein Zoom, Entfernung ca. 10 Meter.
- Seitenansicht (30-150 Grad Blickwinckel zur Fahrzeuglängsachse)
Das ist die unproblematischste Ansicht. Egal ob von schräg vorne, schräg hinten oder voll von der Seite, unsere Cabs machen immer eine gute Figur. Ob man hier den Blickwinkel ein wenig tieferschraubt, ist eher eine Frage der Ästhetik, um die Längslinie des Cabs zu unterstreichen, allerdings liefe man (für mein Geschmack) zu sehr Gefahr, das Cab dabei zu "zweidimensional" erscheinen zu lassen Beides gut illustriert an diesem Beispielfoto. Idealerweise sollte bei offenem Cab auch ein Wenig von der Oberkante der kamerafernen Tür zu sehen sein.
- Heckansicht (was übriggeblieben ist an Blickwinkeln)
Prinzipiell gilt hier das Gleiche wie für die Frontansicht, nur daß die "Mindesthöhe", ab der das Heck zu bullig zu wirken beginnt, viel höher ist. Ab ca. 10-15 Metern genügt "normale" Augenhöhe (zu sehen hier). Zum Vergleich hier eine nähere Distanz und eine geringere Blickwinkelhöhe. Je mehr man sich "von hinten" der Fahrzeuglängsachse nähert, desto dominanter wird das Heck bei kleinerer Blickwinkelhöhe. Allerdings ist es hier leichter, ein Gefühl für die "richtige" Höhe zu entwickeln als bei Frontaufnahmen.
- Ein wenig Effekthascherei
Nach all dem gesagten kann man sich gut vorstellen, daß man mit bestimmten Blickwinkeln auch einiges an Effekten erzielen (oder das Bild verhunzen, je nach Geschmack) kann. Für dieses Foto mußte ich mich fast hinlegen (Kamerahöhe Unterkante Stoßstange), für dieses hat auch in die Hocke gehen genügt. Aber ich wollte schon immer versuchen, eins unserer Audis so ablichten, als wäre es ein Lamborghini. Zum Vergleich dazu wurde das hier aus normaler Augenhöhe aufgenommen. Den Fazit des Vergleichs überlasse ich Euch. Und wenn man schon dabei ist, die Heckansicht könnte man auch ein wenig extremer "tieferlegen" (Beispiele hier und hier). Meiner Meinung nach sollte man dabei aber immer ein wenig zur Seite gehen, bei einer perfekt ausgerichteten Heckansicht lohnt das nicht (es sei denn wie beim zweiten Foto, daß ich das Heck inkl. der Rieger-Schürze formatfüllend ablichten wollte).
- Frontansicht +/- 30 Grad Abweichung zur Fahrzeuglängsachse
- Bildzusammenstellung
- Kontraste suchen/die passende Kulisse
Ein Rotes Cab vor einer grauen Wand macht was aus im Bild. Ein graues Cab vor einer grauen Wand weniger.Auf diesem Bild heben sich die Cabs dank ihrer gut von dem Hintergrund ab, dieses Cab hier macht auch eine gute Figur. Hier dagegen geht ein schönes Auto "dank" des kontrastarmen Bildes unter. Ein guter Hintergrund macht also doch was aus, solange sich irgendeine Möglichkeit bietet, einen irgendwie hinzukriegen (Blickwinkel wechseln, Cab umparken, etc.). Einen zu "unruhigen" Hintergrund mit zu vielen Gegenständen/Farbwechseln könnte man unter Umständen durch einer Zoom-Aufnahme aus größerer Entfernung "entschärfen". Wie man es aber genau macht, ist es hier wohl auch Geschmacks- und Erfahrungssache und wohl eins der Unterschiede, die Laien wie mich von den Profis trennen. Die Suche nach dem richtigen Hintergrund ist dennoch schon eine spannende Sache.
- Es stehen nicht immer die Cabs im Mittelpunkt
Ehrlich, unsere Cabs kennen wir (in unterschiedlicher Tiefe) bis ins Detail. Und bei Treffen geht es ums zusammensein, was unternehmen, für die meisten auch unbekannte Strecken unter die Räder zu nehmen. Da darf man ruhig die Cabs auch zur Kulisse degradieren und sich auf das bunte Treiben konzentrieren oder auf das, was einem auf der Fahrt so begegnet. Nicht zuletzt deswegen ist dieses Foto eins meiner Lieblingsfotos aus der letztjährigen OWL-Tour.
- Kontraste suchen/die passende Kulisse
- Gruppenaufnahmen
Wenn viele (zu viele könnten und können es nicht sein) Cabs zusammenkommen, wird es schon schwer, alle gleichzeitig ins Bild zu bekommen. Da ist es nicht unbedingt ein Problem, nicht die ganzen Cabs, sondern jeweils die gleiche Partie (Front oder Heck) ins Bild zu nehmen, wie in diesem Bild. Daß man dabei das jeweils am nähesten stehende Cab nicht immer ganz ins Bild bekommt, sollte nicht stören. In dem Fall wäre es aber ratsam, die Kamera so auszurichten, daß weder zuviel noch zuwenig davon zu sehen ist. Die Beispielfotos stammen aus der letztjährigen Schlössertour, da hat der Bocholter es weitaus besser als ich mit den Gruppenaufnahmen hingekriegt (kann man in seinen Bildersammlungen bewundern).
- Aufnahmen aus dem fahrendem Wagen/Kolonnenfahrt
Als allererster Tip - bitte an die StVO halten. Idealerweise macht man solche Fotos als Beifahrer und bei schönem Wetter. Bei der Komposition hat man nicht soviel Wahl, die Landschaft und die Kolone geben es einem vor, es kommt nur aufs Abdrücken im richtigen Moment und (nach Möglichkeit) mit der richtigen Kamerahaltung. Allerdings sind auch das die Fotos, wo in meiner Erfahrung das meiste an "Ausschuß" entsteht, nämlich Fotos, die selbst nach aufwendigster Bearbeitung nicht zu gebrauchen sind. Einige Möglichkeiten, die "Ausbeute" zu steigern:
- Belichtungszeit verkürzen/Lichtempfindlichkeit des CCD-Sensors erhöhen
Bei den meisten Kameras hat man auf die Funktionen Direktzugriff. Eine verkürzte Belichtungszeit bewirkt, daß es nicht so leicht zu einem verwaschenen Bild kommt, weil sich die Kamera während der Belichtungszeit zu sehr bewegt. Leider werden dabei die Fotos bei gleichbleibender Lichtempfindlichkeit des CCD-Sensors zu dunkel, insofern wäre es anzuraten, auch die Lichtempfindlichkeit des CCD-Sensors dabei zu erhöhen. Macht man zuviel des guten in die eine oder andere Richtung, entstehen dann entweder über- oder unterbelichtete Fotos, die (selbst nach "Normalisierung") der Werte kontrastarm werden. Die besten Einstellungen sind heir kameraabhängig und generell Erfahrungssache.
- Farbsättigung erhöhen
Eine Möglichkeit, den vorher angeschnittenen Effekten "entgegenzuwirken". Lieber in diesem Fall ein "übersättigtes" Foto, beim Nachbearbeitung kann man ruhig die Farben etwas entsättigen, ohne zuviel an Kontrasten zu verlieren - es ist leichter und führt zu besseren Ergebnissen, zu starke Kontraste abzuschwächen, als per Nachbearbeitung zuwenig vorhandene Kontraste zu korrigieren.
- Sportprogramm
Die meisten Kameras heutzutage haben ein Sportprogramm, was extra für die Aufnahme von schnellen Bewegungen optimiert ist. Wenn man sich nicht so gut mit den Einzeleinstellungen seiner Kamera auskennt, wäre das eine gute Möglichkeit.
- Geschwindigkeit und Fokus
Meistens wird die Kamera auf dem vorausfahrenden/nachfolgenden Cab ausgerichtet bzw. ist dieses Teil vom Bild am Ehesten im Fokus. Daß man dabei möglichst einen konstanten Abstand und die gleiche Geschwindigkeit einhält, erklärt sich wohl von selbst.
- Nach Möglichkeit nicht durch die Frontscheibe "schießen"
Eine zu stark verschmutzte Frontscheibe kann so einige Kameras dazu verleiten, Schmutzpartikel/Ablagerungen auf der Scheibe, etc. im Fokus zu nehmen als das, was man eigentlich wollte. Und man putzt ja sowieso sein Cab vor Treffen...zumindest in den meisten Fällen. Allerdings kann bei bestimmten Lichteinfall auch eine perfekt geputzte Frontscheibe problematisch sein, wenn sich das Armaturenbrett oder ähnliches darin spiegelt, wie hier zu sehen. Also, idealerweise sollte man die Kamera entweder neben oder über der Frontscheibe halten. Daß man dabei auch beachten sollte, die Kamera gegen herausfallen zu sichern und solche "Stunts" so gut wie nur vom Beifahrer zu realisieren sind, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
- Fest montierte Kamera?
Eine Kamerahalterung, die die Kamera fest im Fahrzeug hält, so daß man sowohl bei Fahrt die Einstellungen verändern, als auch schnellen und guten Zugriff zum Zoom, etc. hätte, wäre was feines. Wenn jemand eine Bastelanleitung hätte, da wäre ich sehr dankbar.
- Belichtungszeit verkürzen/Lichtempfindlichkeit des CCD-Sensors erhöhen
Das wäre es von mir. Hoffe, jemandem hier damit geholfen zu haben. Über weitere Tips, Kritik, etc. freue ich mich.
Tom
Grüße, Tom
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Undercover Agent With a Boxster
Und meine Diva lebt doch noch (thnX Timo!)
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Bilder von diversen Touren und dem Cab-Stammtisch
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