Woran erkennt man ein defektes Motorsteuergerät?
#1
Hallo geschätzte Cab-Fans!

Dieses Thema sollte eigentlich heissen, "Zu doof zum Autowaschen" aber ich will Euch nicht gleich von jeglichen Besuchen der Wachboxen abschrecken ! Bin verärgert!

Nun aber der Reihe nach:

An einem der vergangenen sonnigen Samstage wollte ich das Cab endlich von dem Winter-Garagen-Staub befreien und hab den Wagen wie immer per Lanze und Lappen frisch gemacht....
Nach Hause angekommen, stellt der Sauberkeitsfan fest, dass der Beifahrerfussraum feucht ist und sagt: NICHT SCHON WIEDER, VERDAMMTE SCHEEEI.....E, DIESE DRECKS POLLENFILTERABDECKUNG IST SCHON WIEDER UNDICHT und Die SCHEIBENDICHUNG HAT DAMALS WOHL EIN HIRNAMPUTIERTER ENTWICKELT etc...
Also, Abdeckungen und Teppich weggeklappt, das Bisschen Wasser aufgenommen und das Cab zum Trocknen (wie schon etliche Male zuvor) für ca. 1 Woche in der Garage abgestellt...

7 Tage später will ich den Wagen starten und.....tja, ausser Anlasser der fröhlich vor sich hin sägte: nix!
ADAC angerufen, dieser stellte fest, dass
- Benzinpumpe lief und förderte
- Zündfunke vorhanden war
- nagelneuer ZAS funktionierte (Klemme 15 lieferte Strom)
- Hallgeber, Drehzahlsensor und Kurbenwellensensor (G4 und G28) Signale von sich gaben
- An den Einspritzventilen KEIN SPRIT ankam Ninja
Wir haben dann vorsichtshalber die Motorsicherungen gezogen und wieder eingesteckt und siehe da:
Plötzlich startete die DIVA wieder! Die Freude währte nur kurz, weil der Motor sehr unwillig den Leerlauf hielt und sich im warmen Zustand nicht mehr starten liess, was meine Aufmerksamkeit erneut in Richtung des Kurbenwellensensors lenkte... der Austausch brachte nicht wirklich was...

Die Symptome sind also wie folgt:

1. Kalter Motor startet SOFORT!
2. Nach ein paar Sekunden fällt die Drehzahl auf Leerlaufniveau ab
3. Für die nächsten 30 Sekunden führt jede Berührung des Gaspedals fast zum Absterben des Motors
4. Anschliessend fängt sich der V6 und läuft als wäre nie was gewesen.
5. Wenn der Motor warm geworden ist und abgestellt wurde, lässt er sich nicht mehr starten...
6. Abwarten....kalt werden lassen....Motor startet wie im Punkt 1. und die Geschichte beginnt von Vorne...

Das Auslesen mittels VAG-COM bzw. die Durchführung der Motor-Grundstellung war genauso wenig erfolgreich...
Im letzten Akt der Verzweiflung hab ich das Motorsteuergerät ausgebaut und auf Feuchtigkeit bzw. Korrosion oder "kalte" Lötstellen gecheckt...AUCH NIX????
Zugegeben, die Motortrennwand war nach der Wäsche nass, das Wasser drang aber nach meiner ersten Sichtung nicht ins innere des MSG-Gehäuses.

Nun steht der Gregor da und weisst nicht mehr weiter?
Woran erkennt man denn überhaupt ein defektes Steuergerät? Zerschiesst ein defektes MSG vielleicht irgendwelche Sensoren oder z.B. das Kaltstartventil (sofern bei V6 vorhanden?)
VAG-COM konnte auf alle bisherigen Funktionen zugreifen, Fehlerspeicher war auch ganz leer.
Profilaktisch könnte ich das MSG zu den Profis von HITZING & PAETZOLD einschicken und hoffen, dass dort der Fehler gefunden wird Un oder als Alternative für ca.. 150€ ein MSG aus der Bucht holen und hoffen, dass es keinen ähnlichen Fehler beinhaltet... Un

Nun aber ganz im Ernst:
Hatte jemand von euch schon mal ein ähnliches Phenomen nach dem "Fluten" des Innenraumes erlebt? Laut Suchabfrage im Board hatten ziemlich viele von uns bereits einen Wassereinbruch durch den Lüfterkasten....ohne sich gleich von ihrem Steuergerät zu verabschieden?!

Ich bin für alle Ideen offen und hoffe auf Eure Hilfe?

Greetings
Gregor
[Bild: DSCF8273.JPG]
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#2
Hallo Gregor,

Da macht ja deine "Diva" ganz schöne zicken Zwinker

Hast du dir mal die Parameter in der Datenliste angeschaut vom Motorsteuergerät?
haut vllt ein Parameter nicht hin? (Temp-Sensor, MAP-Sensor, Drosselklappenpoti,...)

Es ist sehr sehr selten das Motorsteuergerät was defekt ist.
Aber wie man so schön sagt Ausnahmen bestätigen die Regel Zwinker

Hast du dir mal genau den Stecker angeschaut vom Motorsteuergerät bzw die Pins vom Stg.
ist da evtl. Grünspan?

mal die Versorgungsspannung prüfen vom Motorsteuergerät! am besten Belastet (ca. 10W)

Leider kann man ein Motorsteuergerät ohne weiteres nicht prüfen, sondern nur die Bauteile mit dem das Steuergerät arbeitet und an Hand davon auf ein defekt des Steuergerätes schließen.

Ich glaube nicht das du ein Motorsteuergerät kaputt bekommst mit Wasser außer durch Oxidation!


Grüße
Dennis
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#3
Hallo Dennis!

Danke für Deine schnelle Antwort! Zwinker
Hmm, die einzelnen Parameter hab ich mir zwar angeschaut aber noch nicht so recht mit den Normwerten verglichen...irgendwas haut bei meinem VAG-COM mit den Labelfiles nicht hin...
Für die Überprüfung der Versorgungsspannung muss man irgendwie die richtigen Kontakte am STG erwischen...bei dem wenigen Platz wird das ganz schön knapp...oder gibt es hier einen besseren Weg (über den Sicherungskasten?) Au Backe
Was ist denn eingentlich ein MAP-Sensor und wo sitzt der?
Damit wir uns verstehen: ich habe wirlklich nur den Wagen von aussen gewaschen, nicht den Motor Ich lach mich wech

Die kontakte ams STG sind augenscheinlich OK, weder Kondenswasser, noch andere Spuren waren im inneren zu finden.... Lupe

Das wird wieder mal spannend...

Greetings
Gregor
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#4
Hallo Gregor,

Der MAP-Sensor (MAP: Manifold-Absolute-Pressure) ist ein Drucksensor zur Erfassung des Saugrohr-Absolutdrucks bei Otto- bzw. Turbodieselmotoren. Beim Ottomotor dient die gewonnene Meßgröße zur Steuerung der elektronischen Benzineinspritzung, beim Turbodiesel wird daraus ein Signal gewonnen, um u.a. den Ladedruck des variablen Turboladers (VTG) zu steuern.Der MAP-Sensor befindet sich in der Regel direkt am Saugrohr.Der Saugrohrdruck wirkt meist auf ein Piezoelement, welches dann über einen Schaltkreis ein entsprechendes Ausgangssignal erzeugt. Dies kann ein PWM-Signal oder eine elektrische Spannung sein.

Mfg c.heubaum
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#5
Hallo Gregor,
Ich kann mich Dennis eigentlich nur anschliessen, ein defektes MSG ist äußerst selten. Wesentlich häufiger dagegen sind Kontaktprobleme am Stecker.

Ich hätte aber vielleicht einen Tip gegen den Wassereinbruch: Das gleiche Phänomen hatte ich am Anfang auch und bin der Sache damals auf den Grund gegangen. Wenn sich die Wasserkastenabdeckung auch nur leicht aus der Sicke heraushebt in der sie abdichten sollte, läuft das Wasser unter der Abdeckung durch, tropft auf den Pollenfilter und dringt so in den Innenraum ein. Vermutlich fließt das Wasser dann einmal quer durch den Heizungskasten und läuft unten irgendwo wieder raus, praktischerweise direkt am Steuergerät. So zumindest wars bei mir.

Bei mir hat sich das ganze durch dauerelastische Silikondichtmasse (Bei uns in der Spenglerei "Kaugummi" genannt, ich kenn leider keine offizielle Bezeichnung davon) erledigt. Einmal die Wasserkastenabdeckung damit abgedichtet, seither hab ich kein kleines Tröpfchen mehr im Innenraum. Vielleicht schaust du dir das mal genauer an.

mfg Tille
vier Ringe und vier Räder ... mehr braucht ein Cabrio nicht! Grandpa

[Bild: cab2.JPG]
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#6
Hallo Gregor,

ich würde ein kaputtes Steuergerät ausschließen. Für mich klingt das ziemlich eindeutig nach dem Hallgeber. Der is nämlich bei unseren V6 Motoren zwar schön einfach, aber auch recht labil gebaut. Du kannst ja mal schauen, ob der dir ein Signal ausgibt, wenn jemand per Anlasser mal deinen Motor drehen lässt. Wenn nämlich nicht, dann wird deinem Steuergerät nicht gemeldet, wann der 3. Zylinder seinen OT hat und es kann demzufolge die Einspritzung nicht berechnen. Den gleichen Effekt hat ein defekter Kurbelwellensensor, wobei der doch eher seltener kaputt geht.
Für einen kaputten Hallgeber spricht außerdem eine längere Standzeit, in der er in Ruhe vor sich hin gammeln konnte und außerdem funktioniert er meist noch sporadisch, ehe er komplett den Geist aufgibt.


Viele Grüße und lass mal hören woran es nun lag,

Roman
Audi Kabriolet Akoya, BJ 1996, 2.6, Lack: delfingrau metallic, Leder: mineralgrau, Fahrwerk: KW-Gewindefahrwerk Var. 1, Felgen: Schmidt Revolution "Jack Line" in 18x8 ET30, Musik: sechs Zylinder vorn und Remus-Endschalldämpfer hinten
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#7
@Caroman Eröffnungsposting richtig gelesen? Zündfunke vorhanden!!!
Grüße krujtzschoff

Aktuell bewegt:
AUDI Cabriolet, Zulassung 17.02.1994, MKB: ABK, Typbezeichung 2.0E @E85, Zulassungszeitraum 04-10
AUDI Coupé, Zulassung 13.04.1994, MKB: ABC, Typbezeichnung 2.6E, Zulassungszeitraum 11-03
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#8
Moin Gregor,
(18.05.2011, 00:22)c.heubaum schrieb: ...
Der MAP-Sensor befindet sich in der Regel direkt am Saugrohr.Der Saugrohrdruck wirkt meist auf ein Piezoelement, welches dann über einen Schaltkreis ein entsprechendes Ausgangssignal erzeugt. Dies kann ein PWM-Signal oder eine elektrische Spannung sein.
...

Beim V6 sitzt der im Steuergerät. Dorthin führt eine Druckleitung, die in der Nähe der Drosselklappe an das Saugrohr angeschlossen ist.
Hier und am MSG könntest Du mal schauen, ob alles dran ist.

Fotos von der Anschlussstelle am Saugrohr:
[Bild: CIMG5977_Saugrohr.JPG]

[Bild: CIMG6076_Saugrohr.JPG]
sonnige Grüße
[Bild: lorenz.gif]

alles unter 2,6 Liter ist Steuerhinterziehung!


[Bild: RDGA2013_sig.JPG]
©-Hinweis: Die Inhalte dieses Beitrags (Text und Bilder) unterstehen der GNU FDL/Copyleft.
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#9
Hallo!

Zuallererst vielen Dank für euren positiven und konstruktiven Beiträge Erste Sahne !

@Tille: Den Tip mit der dauerelastischen Dichtmasse nehme ich mir zu Herzen, allerdings kenne ich das Material unter der Bezeichnung "Affenkacke" Ich lach mich wech passt auch irgendwie...
Um auf Dauer Ruhe mit dem Wassereinbruch zu haben, wurde von mir kurzerhand eine passende Kunststoffabdeckung gebastelt und über dem Pollenfilter befestigt... Cool
Damit wird das Wasser a´la Regenrinne um den Kasten umgeleitet und ich muss mir nie wieder Sorgen um irgendwelche Dichtungen oder Dichtmassen machen (Zumal die Serienmässige Abdeckung wahrscheinlich altersbedingt etwas zu wellig war um 100% abzudichten).

@ Lorenz: Genau! Diese Leitung hab ich mir gaaaanz genau sowohl am MSG als auch auf dem Drosselklappengehäuse angeschaut und sogar beim laufenden Motor abgesteckt...
Viel hat sich aber am Lauf bzw. Klang des Motors nicht geändert...
Entweder nimmt das MSG als Ersatz das Signal vom Drosselklappenpotentiometer (wie auch im VAG Serviceheft Nr.150 beschrieben) oder ich muss die Dichtigkeit des Schlauches nochmal checken... Lupe

Zum Thema Hallgeber und Zündzeitpunktgeber: Ich glaube, dass BEIDE Sensoren gleichzeitig Signale liefern müssen um einen Zündfunken zu produzieren.

Bin gleich in der Garage...auf Fehlerjagd Ich lach mich wech

Nochmals Danke und bis bald!

Greetings
Gregor
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#10
N´Abend Männer!

Nun..back from the Garage Bin verärgert!
Die Symptome sind immer noch die gleichen...
Kaltstart nahezu sofort ab der ersten Anlasserumdrehung, dann Traktormässig versucht der V6 seine Leerlaufdrehzahl zu halten und dann ist nach ca. 30-60 Sek alles OK Un
Warm gelaufen, will der Motor nicht mehr starten, bzw. die ersten 1-2 Sekunden tut er so, als würde er zünden, dann aber bleibt es beim orgeln...Waaat?
Wenn man die Prozedur lang genug wiederholt, schafft man es die Maschine zu starten...oder auch nicht...je nach Laune der Diva Das ja man doof
Ich mache morgen ein Video zur Verdeutlichung des ganzen Phänomens.

Die Druckleitung hab ich beidseitig abgezogen, tatsächlich geht die Maschine fast aus und fängt sich nur mit Mühe...ob die Leitung einen Leck hat oder die Gummiendteile nicht ganz dicht abschliessen, konnte ich wegen der späten Stunde nicht mehr prüfen Dry
Es könnte gut sein, dass der Geber für den Saugrohrdruck im Steuergerät nicht so recht arbeitet...
dafür schaue ich mir am Wochenende dessen Innere nochmal ganz genau an.


Gruss

Gregor, dreckig wie ein Schornsteinfeger
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