Diagnose Verdecksteuergerät, Ablauf beim elektr. Verdeck

[Geri]

Hallo liebe Freunde der offenen Fahrkultur,

Mir ist bewusst dass ich mich hier an eine sehr komplizierte Thematik heranwage. Die ursprüngliche Idee war ein sogenanntes "Labelfile" für Vag-Com zu schreiben um die interen Abläufe und das Zusammenspiel des Verdeckmechanismus gläsern darstellen zu können.

Ziel der Sache ist, bei unerklärlichen Fehlern des Verdeckes eine Möglichkeit zu bieten trotzdem dem Fehler auf die Schliche zu kommen.
Und vor allem um sinnloses tauschen des Verdecksteuergerätes bei "freundlicher" Fehlersuche zu vermeiden.

Ich habe mir überlegt wie man an die Sache herangehen könnte und bin zu folgender Lösung gekommen:

Ich habe bei meinem (tadellos funktionierenden Verdeck, beide Reinhold Module verbaut) den Ablauf beim öffnen und beim schließen des Verdecks mitgeloggt. Sozusagen als Referenzdatei. Diese beiden Excel Files findet ihr im Anhang.

Anhand dieser Referenzfiles kann der ambitionierte User nun ebenfalls sein Verdeck loggen und vergleichen. Anhand einer werksinteren Erklärung über die Zahlen und Messwerteblöcke müsste man nun bei einem fehlerhaften Verdeck die Ursache eingrenzen bzw. sogar bestimmen können.

Folgende Voraussetzungen sind erforderlich um mir zu folgen:

- Cabrio mit elektrischen Verdeck
- Laptop oder PC mit VAG COM samt OBD Diagnosekabel (siehe FAQ)

Der Ablauf hat sich bei mir so gestaltet:

- Verbinden mit dem Modul 26 Verdecksteuergerät (Fehler auslesen, vielleicht steht da schon die Ursache)
- Auto in Grundstellung: Fenster geschlossen, Dach geschlossen
- Funktion 08 "Messwerteblöcke" aufrufen (das sieht dann so aus)
- Messwerteblock 001 und 002 aufrufen
- auf "Log" klicken (siehe Bild) und einen File Namen vergeben (am besten alles überschreiben). Dann auf "Start" klicken. Nun beginnt der PC mit der Datenaufzeichnung
- jetzt mit der Hand die Verdeckverriegelung öffnen (der normale Handgriff am Dach) und den Vorgang einleiten.
- der PC zeichnet die Daten auf bis man wieder auf "Stop" klickt.
- dieses File, welches nun entstanden ist, kann man mit etwas Glück direkt in Excel importieren. Was aber zumeist nicht geht. Deswegen muss man mit einem Zusatzprogram namens "CSVConv.exe" (welches üblicherweise bei VAG COM dabei ist) das File umwandeln damit es in Excel geöffnet werden kann. Das ist nicht weiter schwierig

Der selbe Ablauf ist auch beim schließen des Verdecks bis inklusive Verriegelung mit dem Handgriff von mir aufgezeichnet worden.

Wenn man sich nun dieses Excel File ansieht versteht man anfänglich nur Bahnhof. Jede Menge Zahlen und Daten sind abgelaufen.
Wie gesagt, es gibt Erklärungen zu diesen Zahlen, die ich jedoch leider aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht posten darf (wir wollen ja nicht dass der Alex Probleme bekommt), aber wozu gibt es Mail

Ein fehlerhaftes Verdeck müsste ab einem gewissen Zeitpunkt (nämlich da wo es stehenbleibt) nur mehr lauter idente Zahlen liefern. Anhand der Zeit und des Datensatzes müsste man nun herausfinden können ab wo es "gestreikt" hat.

Ich weiß, das klingt alles sehr theoretisch und mir fehlt auch die Praxis bei der Verdeckdiagnose. Aber ich denke es ist ein brauchbarer Ansatz.
Ein Labelfile würde bei der Zahlenflut leider keinen Sinn machen.

Vision: Zusammen mit einem Programmierer eine Art Datenbank erstellen um zb. die Zahl "10110111" entschlüsseln zu können und automatisch sichtbar machen welchen Zustand das gerade bedeutet. Das ansich gute Tool "Vag Com" ist bei dem Verdecksteuergerät an seine Grenzen gestoßen. Ich habe mal schnell durchgezählt, es sind rund 55 Informationen die erforderlich sind um das Verdeck zu öffnen und das in nur zwei Messwerteblöcke. Eine Motordiagnose ist dagegen ein Klacks

so, hier nun die beiden Excelfiles innerhalb von einem Zip zum Download.

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[Silence]

Hallo,

versteh ich das richtig Du willst die Binärdaten einfach die entsprechende Aktion bzw. Fehlermeldung zuordnen. Einfach ein Programm was die Daten analysiert/einliest und dir dann sagt: "Guck da!"

Gruß,
Mario

[Geri]

Hallo Mario,

Im Prinzip hast du mich richtig verstanden. Egal ob es jetzt diese Software jemals geben wird oder nicht (Stichwort "vision"), müsste man doch - bei unerklärlichen Defekten - anhand der letzten Aktivität sehen können bei welchen Bauteil der Vorgang gestoppt wurde.

Um bei dem Beispiel "10110111" zu bleiben, es ist tatsächlich möglich jede dieser Stellen einem Bauteil zuzuordnen.
Allerdings ist es imho sehr mühsam es händisch zu machen, deswegen habe ich laut über einen Art Automatismus nachgedacht.

Aber egal was dabei rauskommt, ich finde es schon mal interessant zu wissen welche Datenflut verarbeitet werden muss nur um ein Verdeck zu öffnen.

[Grappa]

Hallo zusammen,

Geris Idee halte ich für sehr interessant. Wer sich schon mal die Messwertegruppen beim Verdecksteuergerät angeschaut hat, weiss, dass das "Übersetzen" der 0en und 1en unter Zuhilfenahme der Dokumentation (Ich habe schon meterlang zusammengeklebte Auszüge von Leitfäden gesehen... ich sag nur TWT...[insider]) durchaus mühsam sein kann. In Audi-Dokus wird auch gerne die doppelte Verneinung gebraucht - halte ich auch für mühsam... Beispiel:
[1 = ja, 0 = nein] "Heckklappenschloss ist nicht geschlossen" = 0 --> heißt: "Heckklappenschloss ist offen"

Soweit mir bekannt, sind durch die "01er" eigentlich alle relevanten Statusmeldungen von Mikroschaltern und Stellelementen im Verdeckmechanismus zu jedem Zeitpunkt ablesbar. Insofern ist die Kenntnis um die Schalterstellungen bei der Suche nach Problemen echt Gold wert.

Meiner Ansicht nach würde es uns schon meterweit nach vorne bringen, wenn man eine Software hätte, die den aktuell angezeigten Code in Klartext wiedergibt. Weiterhin denkbar wäre eine Soft, die das von Geri genannte Logfile auswertet und zu jedem aufgezeichneten Zeitpunkt die Schalterstellungen übersetzt. Quasi ein Logfile-Parser. Vergleicht man die übersetzte Version mit der in den Audi-Leitfäden angegebenen Ablaufreihenfolge, lassen sich ziemlich schnell die Abweichungen feststellen...

Alles nur so Gedanken...
Habt ihr weitere Ideen? --> immer her damit...

Gruß,
Lorenz

[Ollfried]

Moin!
Ich hatte vor ein paar Wochen die gleiche Idee und auch schon mal was zu gefragt. Das hier ist quasi die Antwort darauf
Die Messwertblöcke sind jeweils 1 Byte groß, zwei Blöcke macht dann 16bit. Es sind also nicht wirklich 55 Informationen, die da ausgelesen werden
Um die Bits den Gliedern zuzuordnen könnte man nun einfach eines betätigen (also zB Kofferraum abschließen, vorne Entriegeln usw.) und dann gucken, welches Bit dabei kippt. Die Zuordnung ist so relativ einfach möglich, jedenfalls für die einfach manuell betätigbaren Geber.
Ollfried, der statt KOP und FUP schon immer lieber AWL gemacht hat

[Ollfried]

Nachtrag: Ein Programm zum Entschlüsseln ist bissel übertrieben, ich würde das zB in Excel machen:

Messwertblock 1 in Zelle A1, das erste Bit sei das Heckklappenschloß, das zweite Bit die Handbremse. Dann in zB A2 und A3 folgende Formeln:
=WENN(TEILB(A1;1;1)="1";"Heckklappe verriegelt";"Heckklappe offen")
=WENN(TEILB(A1;2;1)="1";"Handbremse angezogen";"Handbremse gelöst")

Und schon steht da, was man wissen möchte.

[H;o)lli]

Moin,

da ich ein Fan von RegExps bin, wäre das beispielsweise in PHP i.W. ein 8-Zeiler mit etwas Garnierung drumrum, um so etwas wie das Beispiel oben ("10110111") in eine komplett lesbare Aussage zu übersetzen.

Also im einfachsten Fall ein HTML-Formular mit einem (oder 8 einstelligen) Eingabefeld(ern) und einem GO!-Knopf....

"Und schon steht da, was man wissen möchte" Olli, anno 2007

Hlli, $HTTP_GET_VARS

[Ollfried]

Hey Holli,
Deine Lösung hat den kleinen Nachteil, dass man zur Auswertung einen Internetanschluss braucht. Außerdem ist PHP nur für Kinder und viel zu unsicher! Ja, so ist das!
Wir können aber festhalten, dass - wenn die Signale mal bekannt sind - eine Dekodierung auf mannigfaltige Weise geschehen kann, vielleicht sogar inBrainfuck.
Ollfried, /(bb|[^b]{2})/

[Geri]

Es sind also nicht wirklich 55 Informationen, die da ausgelesen werden

aha, wie ich sehe hat das Thema doch inzwischen Euer Interesse geweckt

Ollfried, es sind ca. 55 Informationen. Ich habe einfach auf den 8 Seiten Dokumentation alle Sensoren, Schalter, Ventile, Relais etc etc zusammengezählt die dort angeführt sind und bin auf ca. 55 gekommen.

Ein kleiner Stolperstein ist die Tatsache dass 8-Ventil und 6-Ventil Hydraulikpumpen verbaut wurden. Zumindest mir ist nicht klar nach welchen Strickmuster die in unseren Autos drinnen sind, zb. vielleicht Baujahrabhängig? Ganz ehrlich, ich weiß nicht einmal wieviele Ventile meine Pumpe hat, habe mich aber noch nicht sonderlich beschäftigt mit dem Teil.

Auf jeden Fall würde diese Tatsache einen Unterschied bei der Analyse der Daten machen

[Ollfried]

Tach!
Die 8-Ventil ist die ältere IIRC, ich hatte schon die 6er drin. Für die Pumpen gibt es auch jeweils ein eigenes STG, die untereinander nicht austauschbar sind. Aber zu den Signalen: Es sind doch nur zwei Byte Messblöcke, da kann man keine 55 Signale drin unterbringen - es sei denn, dort würden nicht nur die ursprünglichen Signale, sondern auch 'berechnete' des STGs angezeigt. Das wiederum wäre aber unsinnig irgendwie.
Ollfried, zwei Bier