[Stossdämpfer] Fahrwerkshärte und Karosserieschäden
#11
Na dann rüsten wir alle um auf Blattfedern, dann hält die Karosserie ewig.
Bitte keine schwarz-weiss Argumente wie Sportfahrwerk ist schlecht und 70er Querschnitt ist das Beste überhaupt. Und unbelegte Pauschalaussagen wie "17 Zoll beansprucht die Karosserie um 30 bis 50% mehr als 16 Zoll" sind für mich Stammtischgequatsche. Wenn es dazu empirische Tests von Audi gibt, dann her damit. Sonst lebe ich damit, dass mein Cab eben nicht für Offroad geeignet ist....
Gruss

der Klosterneuburger

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#12
Das niedrige Reifen-Querschnitte die Karosserie und das Fahrwerk stärker beanspruchen sollte eigentlich jedem klar sein. Ist auch mittlerweile Allgemeingut aller Fahrzeug-Entwickler.
Die Aussage, das die Schädigung deutlich höher ist, solltest du mir glauben, denn das sind Erprobungsergebnisse unserer Fahrzeugdauerläufe und die sind wie so vieles geheim. Wir verkaufen in vielen Märkten keine extremen Niederquerschnitts-Reifen, weil sonst das Risiko eines Fahrzeugschadens doch zu hoch ist. Beispiel China, Russland, Brasilien usw....
Das sie besser aussehen auf dem Fahrzeug ist sicherlich unbestritten, aber sie setzten dem doch eigentlich recht weichem Cabrio doch erheblich zu.

Blattfedern sind doch recht untauglich um eine Karosserie zu schützen, da die Verbindung zur selbigen doch recht steif ausgeführt werden muss.
Deshalb werden sie fast ausschließlich bei Transporter oder Pickups verwendet, da dort der verminderte Komfort nicht weiter stört.
Das etliche Fahrzeuge in der Caddy-Klasse damit herumfahren ist der höheren maximalen Zuladung geschuldet. Man kann Blattfedern recht einfach progressiv ausführen ohne Lebensdauer zu verlieren.
Mit freundlichen Grüßen aus der Autostadt WOlfsBurg

Andreas

Audi Cabrio 2,6 E (MKB ABC) (Vulkanschwarz perleffekt/schwarz) GIS, FIS, Vollleder, Automatik, Klima ....

Verbrauch des V6: [Bild: 610554_5.png]
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#13
Hallo

Also ich fahre seit Jahren Billstein Sport Dämpfer mit AP Federn und dazu 8,5x18 Zoll
Das Fahrverhalten ist nicht zu hart aber auch nicht zu weich! da ich den Kontakt zur Fahrbahn mag.
Bis jetzt habe ich noch keine Beschädigungen an der Karosserie festgestellt und Leute seit doch mal ehrlich wie sehen 16 " den aus gegenüber 17 oder 18 "
Naja alles Geschmacksache Erste Sahne


Gruß

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#14
Sooo...weiss jetzt auch warum das Spaltmass nicht passt.Vorbesitzer hat die Kotfluegel selbst angelegt,rostet gut.
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#15
Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf.

Es mag schon sein, dass eine extreme Tieferlegung (mehr als 40mm) in Verbindung mit brettharten Federn das Fahrwerk und die Karosserie über Gebühr beanspruchen. Es mag auch einen Unterschied zwischen 20 Zoll und 15 Zoll geben, der messbar ist.

Aber den gravierenden Unterschied zwischen 16 und 17 Zoll Bereifung (Zitat: 30 bis 50%) sehe ich nicht. Da spielen zu viele andere Faktoren mit wie Fabrikat, Flankensteifigkeit, Aufbau des Reifens, Luftdruck, vor allem auch das Reifenalter und letzlich die Gummimischung.
Gruss

der Klosterneuburger

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#16
Also hole ich mal etwas weiter aus:
Wenn ich ein Fahrzeug tieferlege habe ich zum Abbau der in das Fahrzeug eingeleiteten Kräfte einen kürzeren Weg zur Verfügung.
Das heißt das ich bei weniger Weg mehr Kraft benötige, also wird die Federrate angehoben.
Bei meinem Fahrzeug serienmäßig an der VA 29,4 N/mm. Federweg bis Volllastlage genau 18,7mm das bedeutet eine Kraft von 550N pro Seite.
Bis zum o.A. sind es nur 85,6mm mit einer Kraft von 2516N. Eine zusätzliche Kraft wird von einer stark progressiven PUR-Zusatzfeder aufgebracht.
So jetzt gehen wir mal hin und legen das Fahrzeug mal 30mm tiefer und stehen damit in leer schon tiefer als das Serienfahrzeug in voll steht.
Jetzt muss das Fahrwerk/Federn die gleiche Kraft in weniger Weg erzeugen, also brauche ich ungefähr eine Federrate von 45,3N/mm und muss die Zusatzfeder um 30 mm kürzen. Deren sanfter Anlauf und damit kontinuierlicher Kraftanstieg weicht einer harten Blockwirkung. Zittern des fahrzeuges auf Bodenwellen und Anregungen sind die Folgen.
Die Feder des Reifens folgt den gleichen Gesetzen, deshalb haben Niederquerschnitts-Reifen deutlich steifere Seitenwände.
Die Belastungen im Fahrzeug steigen deshalb so extrem an.
Nach einer Rückfrage bei einem Versuchkollegen muss ich mich leider korrigieren.
Von 205/55 R16 auf 225/45 R17 verdoppelt die Belastungen und von 205/55 R16 auf 225/40 R18 vervierfacht sich die Belastungen im Fahrwerk.
Wohlgemerkt nur bei gleichbleibender Fahrwerksabstimmung. Mit einer Tieferlegung verschlimmert sich dieses Verhältnis leider noch weiter!!

Das ist auch ein Grund warum es tiefergelegte Fahrwerke ab Werk nur mit 15mm und beim R-Golf mit 20mm gibt.
Den Passat B5 gabe es aus diesem Grund ab Werk nie mit 17-Zoll-Rädern und Sportfahrwerk.

Fazit: Für irgendwas müssen die Jahre des Studiums doch sinnvoll gewesen sein.
@Klosterneuburger: Was du mit deinem Auto anstellst ist sicherlich dein Problem! Glaube einfach mal diesen Tatsachen, die schon deutlich mehr als Stammtischwissen sind........
Mit freundlichen Grüßen aus der Autostadt WOlfsBurg

Andreas

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Bedankt durch: clusterix , Käptn Haddock
#17
@aschuma: auf ein bisserl Studium an einer TU samt Abschluss kann ich auch zurückblicken. Und auf mehrere Jahre Motorsporterfahrung. Das alles noch in der guten alten Zeit ohne Gitterrohrrahmen etc. sondern mit "seriennahen" Fahrwerken - wie es eben Ende der 70er üblich war. Und ich hab (ohne Unfall) keine Karosserieschäden erlebt, auch nicht im Rennbetrieb, die durch Fahrwerksbelastungen indiziert wurden. Und mal ehrlich: wenn die Karosserie einen 45er Reifen (im übrigen die Serienbereifung bei meinem Cab) nicht aushält, dann brauch ich das ganze Auto nicht, weil dann ist es sowieso lebensgefährlich.
Gruss

der Klosterneuburger

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#18
Das Cabrio wird es sicherlich aushalten, die Frage ist nur wie lange.
Bekannte von mir, die damals Motorsport betrieben habe, haben fast in jedem Winter das Fahrzeug zerlegt und Schweißpunkte erneuert.
Und das trotz Käfig usw..
Heutige Motorsportfahrzeuge haben die Karosserie ja nur noch als Beplankung des Gitterrohrrahmens, und sind deshalb wohl etwas unkritischer. Der Gitterrohrrahmen besteht aus Flugzeugstahl und ist für Normalbürger leider nicht bezahlbar. Hohe Festigkeit trotz Schweißen und hohe Dehnung!

Hallo Zusammen,

hier ist auch noch eine schöner Artikel, der auch auf den höheren Verschleiß am Fahrwerk und Fahrzeug hinweist.
Mit freundlichen Grüßen aus der Autostadt WOlfsBurg

Andreas

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#19
Hallo alle,

leider bin ich erst jetzt auf diesen Thread gestoßen (worden). Ich find das Thema aber genau richtig und wichtig, hab' ich auch zu mehreren Gelegenheiten so geäußert, aber noch nie die genau richtigen Argumente eines Karosseriebauers dazu gelesen. Cabrios sind konstruktionsbedingt verhältnismäßig weich, das gilt insbesondere für unsere Audi Cabrios, die definitiv keine Sportwagen sind. Zu den oben genannten Sofortschäden, wie aufplatzende Schweißpunkte oder Nähte gibt es vor allem Materialermüdung durch Biegemomente der gesamten Karosserie. Abhängig von der Laufleistung und der Fahrweise wird jede Karosserie früher oder später weicher, auch, wenn man Räder, Fahrwerk und alles im Werkszustand belässt. Je größer der Felgendurchmesser, je härter und tiefer das Fahrwerk, desto stärker ist die zusätzliche Belastung. Wie es bei einigen Argumenten anklang, es käme ja wohl in erster Linie auf die Fahrweise an, ist richtig. Wenn man wenig, am besten gar nicht fährt, und wenn, dann gaaanz langsam, passiert nichts. Aber das macht ja auch keinen Spaß, man will ja nicht immer hinterm LKW 'hinterhercruisen' (War Mordsstau auf der Landstraße, glücklicherweise hinter mir)

Ich würde jedenfall kein tiefergelegtes Cabrio mit 'Sport'-Fahrwerk und/oder mit größeren als 17"-Felgen kaufen. Passen auch nicht zu dem Auto mit dem eleganten freundlichen Glitzerdesign. Die besten sind doch die Original-Speedline 16-Zöller wie bei der Neuerwerbung von Axel SommerimRevier.

Gruß - Christoph
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#20
Moin moin,

endlich mal eine wirklich interessante Diskussion. 

Und ich stimme Aschuma und Haddock zu. In Hinblick auf die veränderten Kräfteverhältnisse innerhalb der Karosserie ist eine Fahrwerksveränderung in Richtung "Härter und tiefer" gerade bei unseren Cabrios als kontraproduktiv zu sehen. Gerade weil bei einem Cabrio die Steifheit aufgrund des fehlenden Daches durch eine steifere Bodengruppe kompensiert werden muss. Durch Fahrbahnunebenheiten und dem persönlichen Fahrstil verwindet ein Cabrio wesentlich stärker als eine Limousine, Coupé oder Kombi. Nicht umsonst ist ein Cabrio immer um ein paar Kilo schwerer als ein vergleichbares Pendant mit Dach. 

Wenn man dann noch das Fahrwerk tiefer legt, dann sinkt die Federrate der  Dämpfer und der Federn. Das Fahrwerk wird härter, weil es die Schläge von unten auf einem kürzeren Weg dämpfen muss. Nimmt man dann noch größere Felgen dazu, bei denen sich dann zwangsläufig der Querschnitt der Reifen ungünstig auf das Eigendämpfungsverhalten auswirkt, kann man sich leicht vorstellen, das die Karosse darunter leidet. 

Ausserdem fahre ich lieber komfortabel durch die Gegend als das ich auf einem Schuhkarton durch die Pampas reite. Und mal ganz ehrlich, sieht eine Felge nur gut aus wenn sie groß ist, oder weil das Felgendesign anspricht? 

Ich habe extra darauf geachtet, das mein Cabrio nicht verbastelt oder bis unter den Spiegel gepimt ist, weil ich lange Freude daran haben will. Und ich hatte Glück. Das Cab wurde nur von einem Audi Händler als Verführer zugelassen und nach einem Jahr an eine ältere Dame verkauft. Im Grunde bin ich also der zweite Besitzer. 

Gruß
Andreas
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