12.12.2007, 12:27
Moin,
dann möchte auch ich meine 5 cent dazugeben:
In einem früheren Leben habe ich Kühlsysteme für die Automobilindustrie entwickelt und kenne mich da ein ganz klein wenig aus.
1. Die Temperatur wird von einem Thermostaten geregelt
2. Das Thermostat funktioniert immer richtig und ist nicht ausfallanfällig
3. Die Erde ist eine Scheibe
Es gibt kaum ein Bauteil im Auto (außer der Zündkerze), dass noch auf so alte Technologie wie zu Zeiten meines Opas zurückgeht.
Das Thermostat besteht aus einer federkraft-beaufschlagten Dichtscheibe (ohne Dichtung), die mittels eines Wachsmotors (die nennen das allen Ernstes so) bewegt wird.
Der Wachsmotor besteht aus einem metallenen Zylinder mit einem eutektischen Wachs (eutektisch bedeutet hier, eine Wachsmischung, die eine definierte Wärmeausdehnung hat) gefüllt, mit einer Dichtscheibe die einen Zapfen trägt. Das Ganze wird durch einen Booty (Gummitülle) gedichtet.
Wenn das Wachs Wärme sieht, dehnt es sich aus und drückt die Dichtscheibe im Motor vor sich her, der Zapfen wirkt gegen die Federkraft und die Dichtscheibe des Thermostaten öffnet den Durchfluß.
So soll es sein.
Leider kommt es häufig zu Undichtigkeiten am Booty und wenn auch nur ein wenig Wachs verloren geht, funktioniert das Ganze nicht mehr.
Zusätzlich hätten wir noch Federhysterese, gebrochene Federn, verklemmte Dichtscheiben....
Die meisten heute eingestezten Thermostate tragen die Bezeichnung "Fail Safe", was allerdings nur heißt, dass, wenn sie ausfallen, sie in geöfffneter Stellung bleiben.
Dies wird durch einen kleinen Trick erreicht: Zunächst muss der Motor erst einmal in Richtung Überhitzen laufen (denn dass defekte Thermostat öffnet ja nicht mehr.)
Dann springt eine Bi-Metallklammer auf und entlässt die Federspannung ins Nirwana. Das Thermostat schließt nie wieder und der Motor wird nie Überhitzen - soviel zum "Fail Safe".
Kennfeld gesteuerte Thermostate (von der Fa Behr für BMW) funktionieren mit der gleichen alten Technologie, nur wird hier in den Wachsmotor ein elektrisches Heizelement eingebaut, das vom Motorsteuergerät mit Spannung versorgt wird. Grundsätzlich ist der Wachsmotor hier so ausgelegt, dass das Thermostat ohne el. Heizung bei ca 93-95° C öffnet und die Temperaturdifferenz bis theoretisch 90° C aus der elektrischen Heizung kommt und zum Regeln verwendet wird. Das Gehäuse wird aus PPS gefertig, allerdings wirkt auch die gesamte Federkraft auf das PPS-Gehäuse und es kann zu Dehnung unter Last unter Temperaturwechsellast kommen, mit dem schönen Effekt, dass die Federvorspannung über die Zeit abnimmt.
Probleme: keine
Ha, ha. Auch hier muss die Erde eine Scheibe sein.
Die elektrische Zuleitung muss abgedichtet werden und wir haben hier die schöne Aufgabe, bei wechselnden Temperaturen von -40 bis + 105° C bei wechselnden Drücken und bei Vakuum mit agressiven und abrasiven Medien abzudichten - das ist ein Kinderspiel.
Die einzig wirklich elegante Lösung ist die elektrische Wasserpumpe, die nach Bedarf, also Wärmeanfall, das Kühlwasser bewegt und halbwegs konstante Temperaturen im Motor halten kann.
Was gibt es für unsere Autos für Lösungsmöglichkeiten:
Da die Technik noch von meinem Opa stammt, helfen auch Opas Tricks:
1. Jung, da musst du im Winter aber ein Winterthermostat reintun, sonst wird der nicht richtig warm.
Das Winterthermostat hat um 2-3° geringere Öffnungstemperaturen und wirkt Wunder. Leider ist der Einbau beim V6 ein klein wenig aufwändig.
2. Die schon angesprochen Pappe mit 50% Adeckung.
Wie hält es mein Auto mit der Temperatur: steht bei 88° C egal wie und wann ich fahre. Seit ich wieder in D bin fahre ich ja nicht mehr im Winter, aber als ich in kälteren Regionen lebte, war auch bei Minus 25° C der Motor schnell warm und der große Regelkreis hielt die Temp bei ca 88° C.
Lord
dann möchte auch ich meine 5 cent dazugeben:
In einem früheren Leben habe ich Kühlsysteme für die Automobilindustrie entwickelt und kenne mich da ein ganz klein wenig aus.
1. Die Temperatur wird von einem Thermostaten geregelt
2. Das Thermostat funktioniert immer richtig und ist nicht ausfallanfällig
3. Die Erde ist eine Scheibe
Es gibt kaum ein Bauteil im Auto (außer der Zündkerze), dass noch auf so alte Technologie wie zu Zeiten meines Opas zurückgeht.
Das Thermostat besteht aus einer federkraft-beaufschlagten Dichtscheibe (ohne Dichtung), die mittels eines Wachsmotors (die nennen das allen Ernstes so) bewegt wird.
Der Wachsmotor besteht aus einem metallenen Zylinder mit einem eutektischen Wachs (eutektisch bedeutet hier, eine Wachsmischung, die eine definierte Wärmeausdehnung hat) gefüllt, mit einer Dichtscheibe die einen Zapfen trägt. Das Ganze wird durch einen Booty (Gummitülle) gedichtet.
Wenn das Wachs Wärme sieht, dehnt es sich aus und drückt die Dichtscheibe im Motor vor sich her, der Zapfen wirkt gegen die Federkraft und die Dichtscheibe des Thermostaten öffnet den Durchfluß.
So soll es sein.
Leider kommt es häufig zu Undichtigkeiten am Booty und wenn auch nur ein wenig Wachs verloren geht, funktioniert das Ganze nicht mehr.
Zusätzlich hätten wir noch Federhysterese, gebrochene Federn, verklemmte Dichtscheiben....
Die meisten heute eingestezten Thermostate tragen die Bezeichnung "Fail Safe", was allerdings nur heißt, dass, wenn sie ausfallen, sie in geöfffneter Stellung bleiben.
Dies wird durch einen kleinen Trick erreicht: Zunächst muss der Motor erst einmal in Richtung Überhitzen laufen (denn dass defekte Thermostat öffnet ja nicht mehr.)
Dann springt eine Bi-Metallklammer auf und entlässt die Federspannung ins Nirwana. Das Thermostat schließt nie wieder und der Motor wird nie Überhitzen - soviel zum "Fail Safe".
Kennfeld gesteuerte Thermostate (von der Fa Behr für BMW) funktionieren mit der gleichen alten Technologie, nur wird hier in den Wachsmotor ein elektrisches Heizelement eingebaut, das vom Motorsteuergerät mit Spannung versorgt wird. Grundsätzlich ist der Wachsmotor hier so ausgelegt, dass das Thermostat ohne el. Heizung bei ca 93-95° C öffnet und die Temperaturdifferenz bis theoretisch 90° C aus der elektrischen Heizung kommt und zum Regeln verwendet wird. Das Gehäuse wird aus PPS gefertig, allerdings wirkt auch die gesamte Federkraft auf das PPS-Gehäuse und es kann zu Dehnung unter Last unter Temperaturwechsellast kommen, mit dem schönen Effekt, dass die Federvorspannung über die Zeit abnimmt.
Probleme: keine
Ha, ha. Auch hier muss die Erde eine Scheibe sein.
Die elektrische Zuleitung muss abgedichtet werden und wir haben hier die schöne Aufgabe, bei wechselnden Temperaturen von -40 bis + 105° C bei wechselnden Drücken und bei Vakuum mit agressiven und abrasiven Medien abzudichten - das ist ein Kinderspiel.
Die einzig wirklich elegante Lösung ist die elektrische Wasserpumpe, die nach Bedarf, also Wärmeanfall, das Kühlwasser bewegt und halbwegs konstante Temperaturen im Motor halten kann.
Was gibt es für unsere Autos für Lösungsmöglichkeiten:
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Lord
In China isst man das Auge mit
Zwo-Achter mit Allem
Schmidt Revolution Modern Line mit 225/40 x16 und Low Tec StreetComfort 9.1, komplett neu beledert mit Leder Valcona kardamom, Heizregister neu , Recaro Sitze
BBS RS 334 in 9x17 ET 21 vo und 9,5x17 ET20 hi mehr geht nicht
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