Moin
Obwohl mein NG eigentlich "gefühlt" sehr gut lief wurde er ja bei der HU geschossen
schwankender Lambda und CO..was soll man halt erwarten wenn man am Freitag den 13 zum TÜV fährt.. - Sch.. dachte ich erstmal
Mittlerweile bin ich den TÜV
echt dankbar das das passierte
- denn nun entzaubert sich das Thema NG bei mir total..
Hatte gerade ein neues Messmittel von der Firma erhalten - Fluke 289 -was ganz feines.., Multimeter mit Logger - das ist quasi schon ein Taschenoszi und gleich seit dem Anfang habe ich mitgemessen und somit alles im Fluke geloggt und dokumentiert..
Erkennbar waren folgende Fehler
1) Stauscheibenspannung sägt im lerrlauf (kaum merklich aber messbar, um 0,12V in einen exakten Zyklus um 12 Sekunden)
2) Bei Anwendung von Bremsenreiniger schöner Drehzahleinbruch (wat dat wohl ist..)
3) Drucksteller wird in schüben (auch 12sek) stark angesteuert
4) dabei kommt es zu den CO hochläufen, mit anderen Worten Lambda schwankt in einen dauernden Zyklus zwischen fett und mager (beim TÜV gesehen)
5) Drehzahleinbrüche besser wahrnehmbar bei höherer Leerlaufdrehzahl, Zyklus immer auch die 12 sek - das konnte KEINESFALLS das Poti sein
, das ist ne Regelaktion
So, also als erstes die Düsen und Leerlaufregelventil neu abgedichtet (der komplette O-Ring-Zinnober) Düsensprühbild und Nachtropfen war aber top - Zündkerzen auch - wundervoll rehbraun - anschliessender Bremsenreinigertest bescheinigte Dichtheit. - erledigt..
Dann erneut gemessen, Sägen im Lerrlauf besser aber immer noch da
Das Sägen stimmt mit den Ansteuerungen des Druckstellers definitiv überen. Zieht man den Drucksteller ab - Ruhe..aber man hört am Lauf das er abmagert..
Also Lambdasondenspannung gemessen
Die Sondenspannung schwankt zwischen 0,3V und 0,65V - diese schön zyklisch - hätte hier mehr erwartet - eigentlich sollte das Fluke doch erfassen können
.
Also Lambda abgezogen -> Steuergerät denkt dann Lambda = 1
und sofort Ruhe war mit dem sägen.. Oha, Lambdasonde nach 19 Jahren schon kaputt? oder besser gesagt - wohl nicht mehr die Beste als Regel/Stellelement..
Heut morgen hab ich die Sonde dann auch noch gewechselt (neu) mit schielenden Blick auf den Drucksteller (du wirst doch wohl nicht auch einen an der Klatsche haben..)
Mit dem ersten Dreh des Motors war aber klar - Volltreffer!
Motor läuft PERFEKT, kein sägen mehr, Stauscheibenspannung über den gesamten Bereich der Drehzahl stabil, das gleiche gilt dür den drucksteller, der bekommt nun absolut konstante ansteuerungsströme und daher ist auch das Sägen weg.
die Stauscheibe hat über den Poti Spannungsschwankungen von nur 0,04V von Leerlauf bis 4000 U/min - also der Poti ist auch gesund..SCHÖN
Lambdasignal nochmal gemessen - Ohh
nun springt das Signal immer schön zwischen 0,1 und 0,8V genau wie in der Literatur beschrieben..also geht doch mit Multimeter - jedenfalls mit meinem Messgerät
..und es war die Lambda - definitiv
Euphorisch nochmal nicht vorher zum Boschdienst sondern gleich auf zum TÜV
Was soll ich sagen - AU mit Bravour bestanden
der TÜV Mensch grinste und war wirklich begeistert (das Ding regelt STRICH!!!) und fragte gleich neugierig was es war..
Nachdem nun alles so langsam richtig klar wird hier - habe ich eine Frage - denn ich will die ganzen Erkenntnisse dieser Aktion mal richtig aufbereiten..
Druckstellerstrom!
wo liegt der beim Neufahrzeug? - ich denke das eigentlich 0mA anzustreben wären - dann würde der Motor bei Lambdaausfall (sonde ab) noch optimal laufen..
Bei mir liegt der Druckstellerstrom zurzeit bei 0,6(Leerrlaufbereich) bis 0,8mA (bis 4000 U/min) konstant über den Drehzahlberiech was ich als schon fast optimal ansehe und keine Notwendigkeit am Drucksteller noch zu "optimieren"
Aber mir wird klar - wenn der Verschleiss reinspielt - also der KE Oberkammerdruck über Lässigkeiten intern ansteigt - magert die KE ohne Lambda immer weiter ab - und muss der Druckregler das ausgleichen durch immer höhere Signale. und irgendwann kommt es im Zusammenspiel mit der alternden Lambda zu dem sägen...
Bevor ich hier aber noch mal Hand anlege und den nun perfekt schnurrenden NG zerdrehe..
(da gehe ich erst wieder bei wenn alles zweifelsfrei klar ist) wie sollte der Druckstellerstrom (auf Meereshöhenniveau) in Idealfalle liegen - vielleicht weiss das einer.
Weiter Frage an euch:
Besteht interesse eurerseits in einer genauen Aufarbeitung dieser Punkte, Messungen und Messweisen hier?
ich weiss jetzt ja nun von meiner Seite wie ich die KE zu händeln habe und die Nachmessungen beim TÜV haben das eindeutig gezeigt das ich richtig liege, das Ding regelt Strich trotz erstem Poti..
Referenzmessungen habe ich nun auch zur Genüge als schöne Diagramme..
Denke nämlich das hier einige der Hintergründe des NG Problems liegen - und es nicht immer das Poti ist oder der Drucksteller sondern die Historie vorher (Lambdasonde) die dazu führt das Poti und Drucksteller verschleissen.. Ijn diesem Falle wären Infos zu den optimalen Druckstellerströmen aber immens wichtig...werd mir gleich noch mal das SSP reinziehen...
Man merkt erst ob ein NG richtig läuft wenn er mal wirklich richtig läuft...
Bin gespannt was der nun braucht - das dürfte sich ja auch verbessern...
Grüsse mit blauer Plakette
ich geh jetzt saufen
Sönke