@ liebe Forenmitglieder,
ich hatte ja geschrieben, ich würde den Lagerwechsel dokumentieren!
Teil 1
Das Problem der festsitzenden Antriebswellen-Schraube wurde gelöst!
Ich war bei Bekannten, in deren Firma. U.a. reparieren die auch schon mal Radlader, Greifbagger u.ä. und sollten entsprechend ausgestattet sein?!
Nachdem ich mein Problem geschildert hatte, versuchten sie´s erst noch mal mit ner 14er Innensechskant-Nuss, draufschlagen und mit nem fetten Luftdruckschrauber. Dann drehte die Nuss komplett durch!
Also Nuss aufgeschweißt, Schrauber dran und schwubs, war die Schraube raus.
Also wieder dran, etwas fest und ab nach Hause......
Gestern Morgen dann ab in die Halle gegenüber, besagte Schraube wieder raus.
Ach ja, der Zeitaufwand beträgt 1 - 2 Std.
Benötigtes Werkzeug: Radlagerwerkzeug, ab ca. 30 €.
Ratsche + kleine Verlägerung(?), 17er Nuss, 24er Nuss, 32er Nuss, 32er Ringschlüssel, Hammer, Drehmomentschlüssel.
Nachdem die Nabenschraube entfernt wurde, Rad lösen, Wagenheber drunter und hoch. Rad abnehmen. Jetzt die Bremssattelbefestigung lösen (2 x 17er Schrauben), ggfs. mit WD 40 einsprühen, Bremssattel und Scheibe "auf Seite" hängen.
Traggelenkmutter lösen, 17er Mutter, ebenfalls evtl. mit WD-40 behandeln. Ggfs. Schraube kontern (in meinem Fall nicht nötig). Schraube raus und Traggelenk aushebeln bzw. mit Hammer ausschlagen:
Radaufhängung nach vorne ziegen und Gelenkwelle nach hinten raus ziehen: Ich habe sie nach links "verfrachtet", damit ich von rechts arbeiten kann.
Nun wird es etwas "speziell" Ich habe zunächst die 3 passenden Abdrückbolzen aus dem Radlager Werkzeug eingeschraubt. Leider finden die hinten keinen Gegendruckpunkt, sondern verkeilen sich am Radlagergehäuse.
Also Bolzen wieder raus und die 3, ebenfalls beiligenden, dünneren Bolzen rein. Diese habe ich dann hinter der "Scheibe" mit Muttern gekontert. Die Bolzen so weit eingedreht, bis sie an einem Gegenpunkt anschlagen. Dann weiter, abwechselnd einschrauben.........
.......bis sich das äußere Nabenteil ablöst:
Teil 2
Die äußere Lagerhälfte ist nun raus und befindet sich auf der "Nabenwelle(?)". Lässt sich dort aber recht einfach abhebeln. Hierzu am besten in einen Schraubstock einspannen und von allen Seiten hebeln, bis die dünne Lagerschale abfällt.
Jetzt die Spindel, aus dem Werkzeugsatz, wie abgebildet, von hinten in´s Lagergehäuse einführen. Darauf achten, dass die Auspressscheibe nicht zu groß gewählt wird, da sie sonst von hinten auf den Lager-Anschlag-Flansch und nicht auf das Lager selbst drückt.
Also Spindel durch, dann Glocke, Ring u. Unterlegscheiben, schließlich die Langmutter drauf. Hinten Ratsche mit 32er Nuss aufsetzten und zum Kontern anschlagen. Vorne 32er Ringschlüssel drauf. Nun wird´s etwas anstrengend. Gut, dass ich den Wagen nicht auf einer Bühne hatte. So konnte ich mich auf den Ringschlüssel stellen. Für die ersten 2 Drehungen konnte ich so mein ganzes Körpergewicht, mit Druck einsetzen und das Lager lösen.
Mutter weiter fest ziehen, bis sich das Lager in der Glocke befindet. Wie man sieht, ist das Lager leicht angerostet, warum es wohl auch, anfangs, so fest saß. Die Lagerschale im Lagergehäuse mit Bremseneiniger reinigen.
Nun das neue Lager, wie abgebildet, mit einem Hammer leicht "anschlagen". Ich hatte es übrigens nicht vorher in´s Eisfach gelegt!
Anschließend hinten, als Konter, die größte Scheibe auf die Spindel, dann wieder von hinten nach vorne einführen. Vorne das alte Lager, verkehrt herum drauf. Dann passende Scheibe, Ring, Unterlegscheiben und Langmutter drauf. Die Knarre hinten erneut und vorne wieder den Ringschlüssel verwenden. Radlager einpressen. Geht zwar etwas in die Arme , fluppt aber eigentlich ganz gut. Das Lager bis zum Anschlag feste rein........
Das Ganze sieht dann so aus:
Das alte Lager mit dem Hammer abschlagen und "fertig". Das neue ist an Ort und Stelle:
Nun die Spindel, mit großer Scheibe wieder von hinten durch und diesmal das vordere Nabenteil, Scheibe etc. drauf, wieder kontern und mit dem Ringschlüssel einpressen. Geht leicht! Ebenfalls bis Wiederstand eindrehen. Spindel lösen und Nabe drehen. Auf Spiel achten!!! Ggfs. nachziehen, bis das Lager kein Spiel mehr hat. Spindel komplett lösen und dieses Werkzeug weg packen.
Das war´s!!!!! Fertig:
Teil 3
Nun die Antriebswelle von hinten einführen und mit der langen Antriebswellenschraube (24er Nuss) von vorne rein ziehen. Nur noch Traggelenk rein, mit Schraube sichern, Bremssattel / Scheibe drauf. Die Scheibe nochmal mit Bremsenreiniger säubern. Darauf achten, dass das Schutzblech vom Traggelenk nicht an der Scheibe schleift. Blech verbiegt sich gerne!!!
Rad montieren, Wagenheber wech. Antriebswellenschraube, wenn möglich, mit Drehmomentschlüssel 190Nm +180° (???) fest ziehen.
Probefahrt.....und, Lagergeräusch ist WEG !!!
30 € Investition für das Lagertool + neue 32er Nuss haben sich auf alle Fälle armortisiert!
Der Aufwand hält sich echt in Grenzen!!
Allzeit viel Spaß mit dem Cabrio und beste Grüße,
Guido
ich hatte ja geschrieben, ich würde den Lagerwechsel dokumentieren!
Teil 1
Das Problem der festsitzenden Antriebswellen-Schraube wurde gelöst!
Ich war bei Bekannten, in deren Firma. U.a. reparieren die auch schon mal Radlader, Greifbagger u.ä. und sollten entsprechend ausgestattet sein?!
Nachdem ich mein Problem geschildert hatte, versuchten sie´s erst noch mal mit ner 14er Innensechskant-Nuss, draufschlagen und mit nem fetten Luftdruckschrauber. Dann drehte die Nuss komplett durch!
Also Nuss aufgeschweißt, Schrauber dran und schwubs, war die Schraube raus.
Also wieder dran, etwas fest und ab nach Hause......
Gestern Morgen dann ab in die Halle gegenüber, besagte Schraube wieder raus.
Ach ja, der Zeitaufwand beträgt 1 - 2 Std.
Benötigtes Werkzeug: Radlagerwerkzeug, ab ca. 30 €.
Ratsche + kleine Verlägerung(?), 17er Nuss, 24er Nuss, 32er Nuss, 32er Ringschlüssel, Hammer, Drehmomentschlüssel.
Nachdem die Nabenschraube entfernt wurde, Rad lösen, Wagenheber drunter und hoch. Rad abnehmen. Jetzt die Bremssattelbefestigung lösen (2 x 17er Schrauben), ggfs. mit WD 40 einsprühen, Bremssattel und Scheibe "auf Seite" hängen.
Traggelenkmutter lösen, 17er Mutter, ebenfalls evtl. mit WD-40 behandeln. Ggfs. Schraube kontern (in meinem Fall nicht nötig). Schraube raus und Traggelenk aushebeln bzw. mit Hammer ausschlagen:
Radaufhängung nach vorne ziegen und Gelenkwelle nach hinten raus ziehen: Ich habe sie nach links "verfrachtet", damit ich von rechts arbeiten kann.
Nun wird es etwas "speziell" Ich habe zunächst die 3 passenden Abdrückbolzen aus dem Radlager Werkzeug eingeschraubt. Leider finden die hinten keinen Gegendruckpunkt, sondern verkeilen sich am Radlagergehäuse.
Also Bolzen wieder raus und die 3, ebenfalls beiligenden, dünneren Bolzen rein. Diese habe ich dann hinter der "Scheibe" mit Muttern gekontert. Die Bolzen so weit eingedreht, bis sie an einem Gegenpunkt anschlagen. Dann weiter, abwechselnd einschrauben.........
.......bis sich das äußere Nabenteil ablöst:
Teil 2
Die äußere Lagerhälfte ist nun raus und befindet sich auf der "Nabenwelle(?)". Lässt sich dort aber recht einfach abhebeln. Hierzu am besten in einen Schraubstock einspannen und von allen Seiten hebeln, bis die dünne Lagerschale abfällt.
Jetzt die Spindel, aus dem Werkzeugsatz, wie abgebildet, von hinten in´s Lagergehäuse einführen. Darauf achten, dass die Auspressscheibe nicht zu groß gewählt wird, da sie sonst von hinten auf den Lager-Anschlag-Flansch und nicht auf das Lager selbst drückt.
Also Spindel durch, dann Glocke, Ring u. Unterlegscheiben, schließlich die Langmutter drauf. Hinten Ratsche mit 32er Nuss aufsetzten und zum Kontern anschlagen. Vorne 32er Ringschlüssel drauf. Nun wird´s etwas anstrengend. Gut, dass ich den Wagen nicht auf einer Bühne hatte. So konnte ich mich auf den Ringschlüssel stellen. Für die ersten 2 Drehungen konnte ich so mein ganzes Körpergewicht, mit Druck einsetzen und das Lager lösen.
Mutter weiter fest ziehen, bis sich das Lager in der Glocke befindet. Wie man sieht, ist das Lager leicht angerostet, warum es wohl auch, anfangs, so fest saß. Die Lagerschale im Lagergehäuse mit Bremseneiniger reinigen.
Nun das neue Lager, wie abgebildet, mit einem Hammer leicht "anschlagen". Ich hatte es übrigens nicht vorher in´s Eisfach gelegt!
Anschließend hinten, als Konter, die größte Scheibe auf die Spindel, dann wieder von hinten nach vorne einführen. Vorne das alte Lager, verkehrt herum drauf. Dann passende Scheibe, Ring, Unterlegscheiben und Langmutter drauf. Die Knarre hinten erneut und vorne wieder den Ringschlüssel verwenden. Radlager einpressen. Geht zwar etwas in die Arme , fluppt aber eigentlich ganz gut. Das Lager bis zum Anschlag feste rein........
Das Ganze sieht dann so aus:
Das alte Lager mit dem Hammer abschlagen und "fertig". Das neue ist an Ort und Stelle:
Nun die Spindel, mit großer Scheibe wieder von hinten durch und diesmal das vordere Nabenteil, Scheibe etc. drauf, wieder kontern und mit dem Ringschlüssel einpressen. Geht leicht! Ebenfalls bis Wiederstand eindrehen. Spindel lösen und Nabe drehen. Auf Spiel achten!!! Ggfs. nachziehen, bis das Lager kein Spiel mehr hat. Spindel komplett lösen und dieses Werkzeug weg packen.
Das war´s!!!!! Fertig:
Teil 3
Nun die Antriebswelle von hinten einführen und mit der langen Antriebswellenschraube (24er Nuss) von vorne rein ziehen. Nur noch Traggelenk rein, mit Schraube sichern, Bremssattel / Scheibe drauf. Die Scheibe nochmal mit Bremsenreiniger säubern. Darauf achten, dass das Schutzblech vom Traggelenk nicht an der Scheibe schleift. Blech verbiegt sich gerne!!!
Rad montieren, Wagenheber wech. Antriebswellenschraube, wenn möglich, mit Drehmomentschlüssel 190Nm +180° (???) fest ziehen.
Probefahrt.....und, Lagergeräusch ist WEG !!!
30 € Investition für das Lagertool + neue 32er Nuss haben sich auf alle Fälle armortisiert!
Der Aufwand hält sich echt in Grenzen!!
Allzeit viel Spaß mit dem Cabrio und beste Grüße,
Guido